Frage an Ronny Meier von André R. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Meyer,
in unserem Land haben wir inzwischen einen enormen Mangel an Arbeitskräften, gelernt und auch ungelernt.
Gastrobetriebe schliessen weil sie kein Personal haben, die Pflege hat Mangel an Personal, das Handwerk sucht händeringend usw.
Gleichzeitig haben wir immernoch fast 4 Mio an Arbeitslosen (inklusive derer in Maßnahmen) Wie wollen sie diese Diskrepanz angehen? Ist unsere Solidargemeinschaft nicht in der Schieflage? Wann wird wieder eine Politik für die Geberseite der Solidargemeinschaft und nicht nur für die Nehmerseite gemacht? Sollte es nicht heißen: Frage nicht was die Gemeinschaft für dich tun kann, sondern was kannst du für die Gemeinschaft tun.?
Jedem kann das Schicksal treffen und diesem sollte geholfen werden(zeitlich begrenzt), aber sollte es nicht dann auch Hilfe zur Selbsthilfe sein?
Mit freundlichen Grüßen
A. R.
(Arbeitnehmer )
Sehr geehrter Herr Rotte,
aus Ihren Zeilen entnehme ich, dass Sie "ja" zum bisherigen ALG II (Harz IV) sagen, aber auch gleichzeitig einen gewissen Antrieb wünschen, um denen, die nicht unverschuldet ALG II beziehen, sagen wir mal, auf die Sprünge helfen wollen. Leider lassen sich die "schwarzen Schafe" nur schwer finden. Ich bin daher klar für Sanktionen in diesem Bereich, welches jedoch einer akribischen Einzelfallprüfung bedarf. Zeitgleich muss der Mindestlohn auf 12 EUR die Stunde angehoben werden, um auch einen gewissen Anreiz zur Arbeit zu schaffen. Was hilft es bspw. einem allein Erziehende(-n), für den derzeitigen Mindestlohn zu arbeiten, wenn er oder sie dann doch mit Harz IV aufstocken muss. Und bei aller Liebe zur Frage was der Einzelne für die Gemeinschaft tun kann, muss im Vordergrund immer noch der im Grundgesetz verankerte Gedanke der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stehen!
Mit freundlichen Grüßen
Ronny Meier