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Ronald Hande
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Frage von Nicole C. •

Frage an Ronald Hande von Nicole C. bezüglich Bildung und Erziehung

Meine große Tochter (19 Jahre) ging auf eine Regelschule (Ganztagsschule). Die Schulzeit bestand nur aus Ausfall und Vertretung. Nun geht auch meine Jüngste auf so eine Ganztagsschule. In den Jahren unter der Regierung "Die Linke" hat sich hier keine Verbesserung ergeben. Ist nicht das Konzept Ganztagsschule bei dem Lehrermangel eine überholtes Model? Warum konnten diese Probleme nicht gelöst werden?

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Sehr geehrte Frau C.,

vielen Dank für Ihre Frage. Für mich ist das Modell der Ganztagsschule keinesfalls überholt, weil es nach allen Untersuchungen die größte Chancengleichheit für unsere Kinder und Jugendlichen bietet und damit ein wichtiger Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit ist.

Was Sie - unabhängig vom Schultyp - zu Recht stört, ist der zu hohe Unterrichtsausfall. Bitte glauben Sie mir: Der stört mich auch und zwar nicht nur als Politiker, sondern auch als Vater von vier schulpflichtigen Kindern. Ich kann Ihre Einschätzung, dass sich hier nichts bewegt hat, so nicht teilen, gebe Ihnen jedoch Recht, dass sich noch lange nicht genug bewegt hat. In der aktuellen Wahlperiode haben wir mit Rot-Rot-Grün innerhalb von fünf Jahren 3.500 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt, wir haben das Einstellungsverfahren überarbeitet, entbürokratisiert und schulscharfe Ausschreibungen ermöglicht. Wir haben auch die Verbeamtung wieder eingeführt, damit junge Lehrkräfte weniger Anreize haben in die Nachbarländer abzuwandern. 450 Millionen Euro sind zudem in die Schulsanierung geflossen, so viel wie nie zuvor. Zudem werden Regelschullehrern ab 2020 auf die gleiche Besoldung angehoben wie Gymnasiallehrer, da gerade im Bereich der Regelschulen ein besonders hoher Bedarf besteht.
Nun fragen Sie zu Recht, warum dies dann nur so geringe Wirkungen zeigt. Das hat zum einen mit Versäumnissen in den Vergangenheit zu tun. In den zehn Jahren vor Rot-Rot-Grün sind nur ein Bruchteil der Lehrkräfte eingestellt worden, die wir in den vergangenen fünf Jahren für den Thüringer Schuldienst gewonnen haben. Zum anderen haben wir auch in Thüringen strukturelle Probleme im Schulbereich, die zu einer ungleichen Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern beitragen. Auch deshalb hat die rot-rot-grüne Mehrheit dieses Jahr ein neues Schulgesetz erlassen, um an diese strukturellen Fragen heranzukommen.
Sie sehen: Es ist tatsächlich viel passiert. Doch bis alles seine Wirkungen entfalten kann, dauert es nur (leider). Deshalb ist es wichtig, dass wir diesen Weg entschlossen weitergehen, weiterhin neue Lehrerinnen und Lehrer einstellen und die Strukturen im Bildungswesen fit machen, damit das Personal da ankommt, wo es hingehört.

Ich freue mich, wenn Sie uns dabei unterstützen.

Herzliche Grüße

Ihr Ronald Hande

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