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Frage von Oliver S. •

Frage an Rolf Kramer von Oliver S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter herr Kramer,

Zitat NDR vom 19.08.2009:
"Die HSH Nordbank will verhindern, dass auf dem Arbeitsmarkt gesuchte, qualifizierte Bankfachleute mit den angebotenen Abfindungen im Rahmen des Personalabbaus ausscheiden. Daher sollten Abwanderungswillige mit maximal 120.000 Euro - gestaffelt nach den Jahren der Betriebszugehörigkeit - zum Bleiben bewegt werden!"

Bitte erklären Sie uns Wählern mal, welche gerechtigkeit hier am Werke ist.
Wenn Arbeitnehmer schlecht arbeiten, dann ist es völlig unverständlich wenn man diesen auch noch aus Steuergeldern einen netten Bonus zahlen will.
Wenn ich schlecht arbeite werde ich entlassen, ohne Bonus, ohne Abfindung.

Was gedenken Sie gegen diese Mißstände in Deutschland zu unternehmen?

MfG
Stang

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Stang,

Ihre Empörung über das Verhalten der HSH-Nordbank kann ich voll nachvollziehen. Hier ist allerdings die Landespolitik in Schleswig-Holstein und Hamburg (beides CDU-Regierungen) gefragt, die dieses Verhalten dulden.

Für Banker, deren Institute die neuen Angebote des Bundes zur Schaffung von Zweckgesellschaften zur Auslagerung toxischer Wertpapiere beziehungsweise zur Auslagerung ganzer Geschäftsfelder unter dem Dach der SoFFin nutzen, wird es solche Großzügigkeit nicht geben. Hier gelten die gleichen Regeln, wie für diejenigen, deren Banken bereits direkte Kapitalhilfe des Bundes in Anspruch genommen haben, wie die Commerzbank: Der Gehaltsdeckel von 500.000 Euro ist wirklich die Obergrenze der Jahresvergütung - Bonuszahlungen oder andere Sonderleistungen, die darüberhinaus gehen sind verboten.

Eine Marktwirtschaft, in der Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den ungebremsten Strom von Millionen-Boni an Bankvorstände und Börsenhändler mit Lohnverzicht oder gar Arbeitsplatzverlust bezahlen müssen, ist keine Soziale Marktwirtschaft. Wer die stärken will, muss Dämme gegen die Bonus-Flut errichten - am Besten europaweit.

DIE SPD-Bundestagsfraktion hat bereits Ende 2008 gefordert, dass die Haftung von Bankmanagern, insbesondere deren Pflicht zum Schadensersatz verschärft wird. Und wir müssen die Vergütungssysteme der Banker wieder ins Lot bringen: Deren Boni- und Gehaltssysteme dürfen nicht länger nur kurzfristigen Erfolg und die Bereitschaft, hohe und höchste Risiken einzugehen, honorieren. Dieses war mit der CDU/CSU nicht umsetzbar. Eine neue SPD-geführte Bundesregierung wird dies umsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Rolf Kramer