Frage an Roderich Kiesewetter von Christine S. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
vor etwa vier Wochen haben wir in einem Positionspapier der Grünen gelesen, dass die Folgen der Pandemie speziell für die jungen Leute abgefedert werden sollen.
Welche Vorschläge und Ideen haben Sie in diesem Zusammenhang?
Unter anderem wurde im o.g. Positionspapier folgende Forderung aufgeführt:
"Wer in der Pandemie 18 geworden ist, erhält ein kostenloses Interrail-Ticket, um coronagerecht Europa zu erfahren und zu erleben."
Gibt es Pläne der Bundesregierung, diesen Vorschlag aufzugreifen und umzusetzen?
Mit welchen Angeboten denken Sie, können die jungen Leute unterstützt werden, um nach den langen Kontakteinschränkungen wichtige Schritte in ihrer persönlichen Entwicklung und hinein ins Erwachsenenleben zu machen?
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung. Vielen Dank dafür!
Herzliche Grüße, Familie Schumann
Liebe Familie Schumann,
vielen Dank für Ihre Frage zu einem sehr wichtigen Thema, das mir auch persönlich als Opa am Herzen liegt. Junge Menschen haben in den vergangenen Monaten ein hohes Maß an Solidarität gezeigt und haben viel auf sich genommen. Umso mehr geht es nun primär darum, wieder einen geordneten Schulunterricht und durchgehende Präsenzveranstaltungen in den Universitäten im nächsten Semester zu ermöglichen.
Das Wahlprogramm der Union beinhaltet verschiedene Punkte, die auf die von Ihnen angesprochene Thematik eingehen. Bezüglich des Interrail-Tickets gehen wir sogar noch einen Schritt weiter und wollen im Rahmen des „DiscoverEU“-Programms künftig für jeden 18-Jährigen ein kostenloses Interrail-Ticket zur Verfügung stellen.
Neben dem Interrail-Ticket steht insbesondere auch das Aufholen von Lernrückständen für uns nach der Pandemie im Zentrum. Bereits aufgelegt ist ein Unterstützungsprogramm für die Jahre 2021 und 2022 in Höhe von einer Milliarde Euro. Zudem sollen in Zukunft Lehramtsstudierende, Seniorenlehrkräfte, Anbieter von Nachhilfeleistungen und Volkshochschulkräfte schulbegleitend und während der Ferien Schülerinnen und Schülern zielgenau beim Aufholen unterstützen.
Mit einer weiteren Milliarde Euro werden frühe Bildung, Ferienfreizeiten, Familienerholung und zusätzliche Sozialarbeit gefördert, um Kindern und Jugendlichen zu helfen, die sozialen und psychischen Folgen von Corona zu bewältigen. Hierzu kommt noch eine Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus Familien, die auf Hartz IV angewiesen sind oder nur ein geringes Einkommen haben.
Sie sehen also an diesen Punkten, die bei Weitem noch nicht alle bereits durchgeführten oder geplanten Maßnahmen umfassen, daß das Thema junge Leute und die Folgen der Pandemie aktiv angegangen werden.
Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter