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Roderich Kiesewetter
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Frage von Kai-Uwe J. •

Frage an Roderich Kiesewetter von Kai-Uwe J. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,

da ich weiß, dass nach einer Studie des ADAC ein Elektroautomobil sich erst ab 216.000 Kilometern vom CO2 Ausstoß gegenüber eines Automobils, welches mit Diesel angetrieben wird, lohnt (mit unserm Strommix), sorge ich mich darum, dass in die falschen Zukunftsvisionen investiert wird. Hinzu kommt, dass das Abbauen von Rohstoffen, welche für die Akkus benötigt werden, unter menschenunwürdigen Bedinungen abgebaut werden. Mich würde interessieren, was im Angesicht dessen Ihre Meinung dazu wäre.

Ich bin gespannt auf Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen

K. J.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Jürgenson,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht.
Wie die Atomenergie auch, ist die E-Mobilität in meinen Augen eine notwendige Brückentechnologie. Die Forschungen und Entwicklungen in diesem Bereich dienen nicht nur der E-Mobilität selbst, sondern auch generellen Fortschritten für die „Technologie von morgen“.
Ich halte weder etwas von der Verdammung fossiler Antriebstechniken, noch von deren Glorifizierung. Die Mobilität befindet sich auf einem Weg in die Zukunft. Eine moderne Gesellschaft braucht auch Individualverkehr. Fortschrittliche Diesel- und Benzinmotoren sind sicherlich nicht die Antriebe der Zukunft, aber sie sind notwendige Antriebe für heute. Ähnlich sehe ich die Entwicklung im Bereich der Elektromobilität. E-Mobilität wird ein Teil des Mobilitäts-Mixes der Zukunft sein.
Mit der Wasserstoff-Strategie und den enormen Investitionen in diesen Bereich nimmt die Bundesrepublik eine Vorreiterrolle ein. Auch dem Wasserstoff-Antrieb wird eine entscheidende Rolle zukommen. Hierzu wird im „Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket ausgeführt: „Die Bundesregierung wird kurzfristig die „Nationale Wasserstoffstrategie“ vorlegen. Deren Ziel soll es sein, Deutschland bei modernster Wasserstofftechnik zum Ausrüster der Welt zu machen“ – diese Strategie wird einen Finanzrahmen von ca. sieben Milliarden Euro haben.
Die unabdingbare Transformation der Wirtschaft, der Mobilität und unserer gesamten Gesellschaft muss konsequent vorangetrieben werden. Möglich ist dies aber nur, wenn wir der Wirtschaft und Forschung den Freiraum lassen, den sie für Innovationen brauchen. Gleichzeitig dürfen wir aber nicht glauben, daß eine solche Transformation von heute auf morgen gelingen kann – diese braucht Zeit, damit am Ende der Transformation noch immer das Niveau der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Mobilität von heute erhalten bleibt verbunden mit einem sozialen Miteinander und Zusammenhalt der Gesellschaft. Das wird angesichts des kräftigen Wandels unserer Gesellschaft und durch Megatrends wie Digitalisierung, Klimawandel und erhebliche demographische Alterung die wesentliche Herausforderung der kommenden 30 Jahre.

Herzliche Grüße
Ihr Roderich Kiesewetter

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