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Roderich Kiesewetter
CDU
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Frage von Margarete S. •

Frage an Roderich Kiesewetter von Margarete S. bezüglich Umwelt

Beim Umwelt- und Naturschutz, bei der Lebensmittelproduktion, in der Landwirtschaft, auch beim Tierschutz ist offensichtlich alles in Butter.
Denn diese Themen kommen in den Wahlkampfsendungen überhaupt nicht vor. Einzig die Energiewende wird angesprochen - vermutlich nur wegen des Strompreises. Diesen Wahlkampf dominieren ausschließlich Themen, die sich um Geld, Vermögen, Steuern und Sozialleistungen drehen.
Bitte legen Sie mir dar, was die CDU/CSU tut für gesunde Lebensmittel, nachhaltige Landwirtschaft und einen wirksamen Umwelt- und Naturschutz
Damit der Begriff "Nachhaltigkeit" nicht nur als Farce verwendet wird und weil er derzeit gut ankommt.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Schulz,

die Energiewende ist nicht nur Thema wegen des Strompreises, der uns natürlich beschäftigt, da Strom für Familien und Unternehmen bezahlbar bleiben muss. Vielmehr geht es bei der Förderung Erneuerbarer Energien um ein Gesamtkonzept, das sowohl den beschlossenen Automausstieg ermöglichen soll, langfristig zum Erreichen unserer Klimaziele beiträgt, Versorgungssicherheit gewährleistet und neue Arbeitsplätze in Forschung und Handwerk schafft und sichert. In der auslaufenden Wahlperiode ist es uns gelungen, an der Hochschule Aalen einen eigenen Lehrstuhl für Erneuerbare Energien einzurichten. Dies war mir ein persönliches Anliegen.

Als führendes Industrieland trägt Deutschland eine herausragende Verantwortung, beim Klimaschutz voranzugehen. Seit 2009 ist es uns bereits gelungen, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 25% zu erhöhen. Wir befinden uns auf einem guten Weg, der dringend weiter geführt werden muss. Ich möchte erreichen, dass unser Land bis 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen gegenüber 1990 um 40% senkt und setze mich dafür ein, europaweit einen Wert von 30% zu erreichen. International streben wir an, mit einem „Club der Energiewendestaaten“ ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll zu verabschieden und ein weltweites Handelssystem für Emissionszertifikate zu entwickeln.

Zur Unterstützung des heimischen Umweltschutzes ist es mein Ziel, die Reduzierung von Rohstoff- und Energieverbrauch weiter voran zu bringen und dabei alle Beteiligten in einem engen Dialog mit einzubeziehen, insbesondere der ehrenamtlich Tätigen. Die Bundesregierung unterstützt dies mittels verschiedener Förderprogramme, die wir in Zukunft noch enger miteinander vernetzen wollen. Wir setzen uns ein für regionalen Konsum und eine klare Kennzeichnung aller Lebensmittel. Dies umfasst auch die von uns geplante Tierschutzkennzeichnung über eine „Transparenzoffensive Tierhaltung“, gemeinsam mit der Landwirtschaft und den Tierschutzverbänden. Wir setzen uns überdies ein für die Verringerung des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung und höhere Tierschutzstandards in der EU.

In der Infrastrukturpolitik ist eine wichtige Leitlinie, möglichst wenige ungenutzte Flächen neu zu beanspruchen. Dort wo dies nicht vermeidbar ist, engagieren wir uns für einen entsprechenden Naturschutzausgleich, entweder über die Aufwertung und Pflege von Naturschutzgebieten oder die Renaturierung bebauter Fläche an anderer Stelle.
Kern unseres Programms ist die Überzeugung, dass Wirtschaftswachstum auch ohne steigenden Ressourcenverbrauch möglich ist. Energiewende, Naturschutz und Nachhaltigkeit sind möglich, sie bedürfen aber des engen Dialogs mit den Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden, Unternehmen und der Wissenschaft in unserem Land, damit wir vom Fachwissen der Experten profitieren und den Bedürfnissen der Menschen in unserem Land Rechnung tragen können. Tatsächlich besteht jedoch an dieser Stelle noch einiger Nachholbedarf, um eine bessere Verzahnung der einzelnen Akteure zu gewährleisten. Ich mache mich daher in meinem Wahlkreis Aalen-Heidenheim stark für die Einsetzung eines regionalen Energiekoordinators auf Ebene beider Landkreise oder des Regionalverbandes.

Ich danke Ihnen für Interesse und führe den Dialog mit Ihnen gerne weiter!

Mit besten Grüßen
Roderich Kiesewetter

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