Frage an Robert Schaddach von Sebastian F. bezüglich Gesundheit
Lieber Herr Schaddach,
spätestens der hohe Zuspruch zur Müggelseekette mit 24.000 Menschen hat deutlich gezeigt, dass die Betroffenheit der Berliner und Brandenburger durch die sogenannte "Alternativroute 25" der Deutschen Flugsicherung über den Müggelsee extrem hoch ist.
In dem vom Bezirk Treptow-Köpenick (rot/rot regiert) in Auftrag gegebenen "Fuld-Gutachten" ist von 619.000 durch Fluglärm neu betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürgern durch die Müggelseeroute die Rede. Und Fluglärm kann krank machen, worauf erst kürzlich international anerkannte Mediziner, darunter auch einige Berlin Professoren, hingewiesen haben.
Ist Ihrer Fraktion diese unglaublich hohe Zahl von Neubetroffenen und potenziell Gesundheitsgefährdeten eigentlich bekannt und halten Sie dies persönlich für hinnehmbar, sollte sich das Bundesamt für Flugsicherung schließlich für einen Überflug des Müggelsees "als Abwägungstatbestand" entscheiden?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Sebastian Fasbender
Berlin-Friedrichshagen
Sehr geehrter Herr Dr. Fasbender,
haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ich selber wohne ja seit vielen Jahren in Karolinenhof und treibe noch länger in der Region meinen Sport. Mich wundert immer ein wenig in der Diskussion, dass Ortsteile wie z. b. Grünau, Bohnsdorf oder Spindlersdorf garnicht angesprochen werden. Hier sind auch viele Menschen betroffen. Sie sehen also, wir sind hier in einem Dilemma. Aus meiner Sicht war die Grundsatzentscheidung für Schönefeld falsch, weil Sie genau zu dem führt, was Sie ansprechen. Nun steht der Flughafen jedoch und wir müssen sehen, dass es zu einer ausgewogenen Belastung kommt, die Mensch und Umwelt möglichst weitestgehend schont. Deshalb müssen aus meiner Sicht die Lärmschutzmaßnahmen des BBI auch ausgedehnt werden.
In Treptow Köpenick stellt die SPD die Bürgermeisterin (Schöttler) und zwei Stadträte(Retzlaff und Höllmer), die Linke zwei Stadträte(Feierabend und Schneider) und die CDU einen Stadtrat(Simdorn). Es gibt eine Zählgemeinschaft von SPD und CDU seit der Wende, soweit ich weiß.
Ob jeder Berliner Abgeordnete weiß, was die Flugbewegungen für uns bedeuten, kann ich Ihnen nicht sagen aber ich denke die Aktivitäten vor Ort sprechen sich auch bis Berlin Mitte rum. Der Protest muß aber auch aus meiner Sicht auf die Bundesebene gehoben werden da das Bundesamt eine Bundesbehörde ist und hier auch entschieden wird.
Mit besten Grüßen
Robert Schaddach