Werden Sie sich in Ihrer möglichen Stellung in der Regierung für ME/CFS Erkrankte einsetzen? Wenn ja, wie konkret?
![Robert Habeck Portrait von Robert Habeck](/sites/default/files/styles/politician_teaser_xsmall/public/politicians-profile-pictures/pressefoto-robert-habeck-fotograf-dominik-butzmann.jpg?itok=Z43MqfTE)
Sehr geehrte Frau C.,
vielen Dank für Ihre Frage. In der aktuellen Legislatur haben wir mit grüner Regierungsbeteiligung die mangelhafte Versorgungs- und Forschungslage auf die politische Agenda gesetzt. Wir haben in den letzten drei Jahren viele Maßnahmen auf den Weg gebracht um das Krankheitsbild Long COVID und ME/CFS besser zu verstehen und darauf aufbauend die Versorgung der Erkrankten zu optimieren.
Nachdem in 2022 und 2023 nur Haushaltsmittel in Höhe von 22,5 Millionen Euro bereitgestellt und bewirtschaftet wurden, konnten wir trotz der angespannten Haushaltsdiskussionen für 2024 bis 2028 über 200 Millionen Euro für Forschungsförderung zum Krankheitsbild selbst sowie zu Medikamenten und Therapien veranschlagen. Mit diesen Mitteln können nicht nur neue Forschungsvorhaben finanziert werden, sondern auch die Finanzierung von bereits laufenden Forschungsprojekten konnte gesichert werden.
Eine in 2023 veröffentlichte Richtlinie zur standardisierten Diagnostik von Long COVID und Krankheitsbildern mit starken Erschöpfungszuständen wir ME/CFS wurde durch das Krankenhausentlastungsgesetz der Ampel in Auftrag gegeben. Auch haben wir 2023 den "Runden Tisch" für Long Covid und ME/CFS eingerichtet. Dieser bietet Diskussionsraum für Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Betroffenenorganisationen, Ärztinnen und Ärzte, Krankenkassen und Politik, um Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und auf eine Verbesserung der Versorgung hinzuarbeiten.
Mit Blick auf die steigende Anzahl von Betroffenen von ME/CFS und Long Covid müssen Projekte zur Ursachen- und Versorgungsforschung weiterhin ausreichend finanziert und vorangetrieben werden. Betroffene wurden oft stigmatisiert – wir wollen eine bestmögliche Versorgung nach dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse ermöglichen. Besonders unterstützen möchten wir Schwerstbetroffene, die keine therapeutischen Einrichtungen aufsuchen können. Die in der Long-Covid Richtlinie geschaffenen Behandlungsangebote wollen wir umsetzen und den Ausbau von Fachambulanzen vorantreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Team Robert Habeck