Sehr geehrte Frau Lange, wie begründen Sie Ihre Gegnerschaft zu Kernenergie, wenn diese von der EU als "grün" und Ihren Parteikollegen in Skandinavien sogar als Brückentechnologie gefordert wird?
Die damalige Begründung für den Ausstieg basiert auf der Fukushima-Katastrophe, bei der (acht?) Meiler nah am Meer in einem Erdbebengebiet aufgrund einer Tsunamis "hochgingen". Diese Meiler wären in Deutschland nie zugelassen worden, zumal gilt Deutschland nicht als erdbeben- und/ oder tsunamigefährdet. Die Endlagerung ist eher eine politische als ein technische Herausforderung. Andere Länder konnten das Ihrer Bevölkerung ja auch "beibringen". Hinsichtlich der CO2-Bilanz liegt Kernkraft unbestritten weit vorn, oder?
Sehr geehrter Stephan O. M.,
wir Grüne haben zum Atomausstieg eine klare und eindeutige Position. In dieser krisenhaften Zeit müssen wir alles tun, um die Gasversorgung zu sichern, Energie zu sparen und bei den Erneuerbaren voranzukommen. Was uns nicht hilft, sind Scheindebatten über die Laufzeitverlängerungen der drei verbleibenden Atomkraftwerke in Deutschland. Der geringe Anteil an der Stromproduktion und die hohen Sicherheitsrisiken für den Staat begründen für uns keinen Weiterbetrieb, der uns auch nicht bei der aktuellen Gas-Krise weiterhelfen würde. Selbst die Betreiber:innen stellen klar, dass bei einem Weiterbetrieb der Staat und letztlich die Bürger:innen die Risiken und Kosten dafür tragen würden.
Mehr zu unseren Positionen dazu finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/atomausstieg/atomkraft-ist-ein-sicherheitsrisiko
Mit freundlichen Grüßen
Team Ricarda Lang