Frage an Renate Krilles von Helmut G. bezüglich Energie
Guten Tag,
im Schwabacher Tagblatt vom 30.8.2008 stellen Sie die Tatsachenbehauptung auf, dass unter Beruecksichtigung aller volkswirtschaftlich relevanten Fakten der Atomstrompreis nicht EUR 0,10 sondern ca EUR 2 kosten muesste.
Koennen Sie dies nachvollziehbar belegen?
Gruss
Helmut Greger
Sehr geehrter Herr Greger,
selbstverständlich kann ich das nicht persönlich nachrechnen. Ich habe aber genau recherchiert und dabei solide und vertrauenswürdige Quellen genutzt. Einige Beispiele darf ich nennen für einen inzwischen dreistellig geschätzten Milliardenbetrag an Steuergeldern, die für Atomstrom ausgegeben wurden und werden: 20 EURO Milliarden für den Bau von Forschungsreaktoren, ca. 9 Milliarden EURO allein für gescheiterte Projekte, Sanierung des Urantageabbaugebiets Wismut kostete über 6 Milliarden EURO, Asse II, das Atommüll-Versuchslager ist gemäß heutigem Zeitungsbericht in der NZ „löchrig wie ein Schweizer Käse“ und wird wieder Milliarden verschlingen Diese externen Kostenfaktoren bei der Erzeugung von Kernkraftstrom hat, schon unter der Regierung von Kanzler Kohl, das damalige Bundeswirtschaftsministerium 1992 durch die renommierte Baseler PROGNOS AG berechnen lassen. Diese Studie der PROGNOS AG trägt den Titel: „Identifizierung und Internalisierung der externen Kosten der Energieversorgung.” Aus ihr geht hervor, dass bei Berücksichtigung der externen Gesamtkosten der wirkliche für die deutsche Volkswirtschaft entstehende Preis einer Kilowattstunde Kernkraftstrom schon damals circa 4 DM betragen hat. Das wären heute circa 2 € - ohne Berücksichtigung einer Preissteigerungsrate.
Dies wird unter anderem zitiert unter der Überschrift: „Billiger“ Strom aus Kernenergie ist ein Ammenmärchen vom Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK).
Noch eine eindrucksvolle Zahl: Die volkswirtschaftlichen Kosten für einen GAU würden nach Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums 5.000 Milliarden EURO betragen.
Ich hoffe sehr, Ihnen damit die gewünschte Auskunft gegeben zu haben.
Renate Krilles