Frage an Reinhard Brandl von Erwin M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Brandl,
da jetzt durch Hochwasser bzw. Trockenheit es zur einer Verknappung bzw. eine Verteuerung an Nahrungsmittel kommen kann, ist es sehr Wahrscheinlich das es wieder in 3. Welt Länder zur Hungernöten kommt. Was kann bzw. was macht die Bundesregierung oder Bundestag um dies zu verhindern?
Mit freundlichen Grüßen
Mühl
Sehr geehrter Herr Mühl,
vielen Dank für Ihre Frage vom 12. August 2010. Sie sprechen in Ihrer Anfrage die Auswirkungen von Hochwasser und Trockenheit auf die Nahrungsmittelversorgung der Länder der Dritten Welt an. Darüber hinaus fragen Sie, welche Maßnahmen die Bundesregierung beziehungsweise der Deutschen Bundestag ergreifen, um Hungersnöte in den betroffenen Gebieten zu verhindern.
Derzeit sind viele Gebiete in verschiedenen Ländern weltweit von Hochwasser, extremer Trockenheit und Waldbränden betroffen. Naturkatastrophen gefährden oft die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung. Viele Regierungen sind in Krisensituationen nicht in der Lage, das entstandene Leid aus eigener Kraft zu überwinden.
Die humanitäre Hilfe der Bundesrepublik Deutschland dient der unmittelbaren Überlebenssicherung in Katastrophengebieten. Das Auswärtige Amt finanziert und koordiniert diese Hilfe. Für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan stellt die Bundesregierung derzeit beispielsweise allein 25 Millionen Euro als Nothilfe zur Verfügung. Dabei stellen das Auswärtige Amt sowie das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung je 12,5 Millionen Euro bereit. Die Mittel werden insbesondere für medizinische Versorgung, Nahrungsmittel und Zugang zu Trinkwasser verwendet.
Die Bundesrepublik hat sich durch das Internationale Nahrungsmittelhilfe-Übereinkommen von 1999 verpflichtet, Nahrungsmittelhilfe im Wert von mindestens 56,24 Millionen Euro jährlich zur Linderung der Not in Krisen und Katastrophen sowie zur Bekämpfung des Hungers in der Welt zu leisten. 2009 stellte die Bundesregierung dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) 113,1 Millionen zur Verfügung.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Brandl