Frage an Reiner Waldukat von Andrea K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Waldukat,
wie sehen sie die derzeitige Arbeitsmarktpolitische Entwicklung Lang- sowie Kurzfristig?
Was möchten sie und ihre Partei in dieser Hinsicht tun?
Sehr geehrte Frau Krueger,
ich bin der Meinung, dass sich in der Arbeitsmarktpolitik einiges ändern sollte:
Dabei möchte ich verschieden Bereiche betrachten. Vorab möchte ich betonen, dass aus meiner Sicht die Erwerbsarbeit nicht nur den Zweck der Existenzsicherung dient, sondern bei der „biopsychosozialen Einheit Mensch“ auch in andere Bereiche wie z.B.: Gesundheit, Psychologie (Selbstbewusstsein, Glück, Unglück...), Kultur wirkt.
Notwendig in allen Bereichen ist der Einsatz von Beratern, Betreuern und administrativen Personen mit wesentlich höherer Fachkompetenz in der Politik, den JC´s, AA und bei den Trägern.
1. 1 € -Jobs: Wer eine MAE möchte, sollte einen Anspruch darauf erhalten.
Keinen Einsatz in Bereichen, die dadurch Arbeitsplätze abbauen können; das Prinzip der Zusätzlichkeit muss gewahrt bleiben.
Systematische Überführung in öffentliche sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die nicht nur sinnhaft sein sollten, sondern insbesondere auch in sinnvolle Arbeitsaufgabenbereiche gehen.
Das Recht auf Grundsicherung muss gewahrt bleiben.
2. Qualifizierung, Schulung und Berufsbildung und –ausbildung:
Vorrangig in Bereichen/ und Branchen, die perspektivische Chancen für einen Job bieten.
Analyse zukunftsträchtiger Berufsbilder und Verteilung von Bildungsgelder nicht nach dem Salzstreuer-Prinzip
3. Existenzgründungen mit begleitender Existenzgründungsberatung als ein Weg aus der Arbeitslosigkeit sollten auf hohem Niveau erfolgen, und sich natürlich nicht nur auf formelle Unterstützung im Antragverfahren beschränken.
Hierbei ist zu bedenken, dass eine qualifizierte Beratung und Begleitung des potenziellen Existenzgründers nur durch Personal erfolgen kann, die den Kandidaten auch fundierte branchenspezifische Kenntnisse mit auf den Weg geben können.
Eine Nennung von amerikanisierten Begriffen wie z.B. Coaching, Mentoring, Profiling, Monitoring machen noch keine erfolgreiche Existenzgründung aus.
Abschließend bin ich der Meinung, dass innerhalb einer vernünftigen Arbeitsmartpolitik auch Platz für neue kreative Ideen, neue Akteure sein muss und auch bereits bestehende Positionen bzw. Verteilungsrituale in der Arbeitslosenindustrie nicht als dauerhaft anzusehen sind.
Um diese Positionen weiter auszubauen, führen wir innerhalb der AG Wirtschaft und Arbeit regelmäßige Beratungen, bei der wir Sie gerne auch begrüßen würden.