Frage an Regina Schmidt von Swen H. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Schmidt,
im Bereich Fennpfuhl sind Drogenbanden unterwegs.
Wie kann dieses akute Problem bekämpft werden?
Befürworten Sie die Einrichtung von "Fixerstuben", die meiner Meinung nach bestimmte unerwünschte Klientel noch stärker anziehen wird?
Mit freundlichen Grüßen
Swen Hofmann
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
vielen Dank für Ihre Frage, da stecken ja sehr viele Themen drin:
Zuerst finde ich es wichtig, das Problem öffentlich zu machen. Solche Veranstaltungen wie vergangene Woche in der Kita Rudolf-Seiffert-Straße zu Sicherheitsfragen, gibt es noch viel zu wenig. Aber einiges sollte sehr schnell organisiert werden:
in den Schulen müssen Schülerinnen und Schüler sofort vor den Gefahren gewarnt und sich im Unterricht mit dem Thema auseinandersetzen die Jugendfreizeiteinrichtungen müssen darüber informiert und gemeinsam mit den Jugendlichen noch einmal neu über Suchtgefahren und gesundheitliche Folgen aufklären die Anwohner/innen, die die Dealer genau beschreiben können (in der Veranstaltung vorige Woche in der Kita haben Anwohner/innen darüber erzählt) sollten der Polizei bei ihrer Arbeit helfen das Jugendamt muss aufgefordert werden, die Straßensozialarbeit in diesem Gebiet zu verstärken Hier präventiv vor allem mit Jugendlichen zu arbeiten, ist sehr notwendig. Es reicht auf keinen Fall, eine Sucht-Beratungsstelle und eine für Alkoholkranke im Bezirk zu haben und dann zu denken, wer Hilfe braucht wird schon hingehen. Es gab Anfang der neunziger Jahre in Hohenschönhausen eine sehr gute Anti-Drogen-Arbeit eines freien Trägers, ich werde mich mit den Projektverantwortlichen treffen und überlegen, wie die wir noch mal eine neue Initiative starten können (vor allem: wie kriegen wir das finanziert). Gerade am Fennpfuhl gibt es einige sehr gute Jugendfreizeiteinrichtungen, mit dem Kreafithaus habe ich sehr gute Kontakte, im soziokulturellen Zentrum am Fennpfuhl bin ich auch öfter anzutreffen und da es am Fennpfuhl auch aktive Bürgerinitiativen gibt, werde ich mich dort melden und mit ihnen gemeinsam beraten, was getan werden muss.
Das wir nun darüber nachdenken, dass der Fennpfuhl eine Fixerstube braucht, halte ich für absurd. Was wir hier brauchen ist ordentliche Information, Zusammenarbeit mit der Polizei, Zusammenarbeit mit den Vermietern, keine Kürzung von Jugendarbeit, Unterstützung für die Lehrerinnen und Lehrer und eine vertrauensvollen ständigen Kontakt der Anwohnenden.
Sogenannte Fixerstuben würde ich nicht generell ablehnen, unter Umständen kann damit Leben gerettet und die weitere Verbreitung von Aids verhindert werden. Am Fennpfuhl existiert aber keine so große Drogenabhängigkeitsszene, dass es solcher Überlegungen bedarf.