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Ranka Prante
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Frage von Uwe G. •

Frage an Ranka Prante von Uwe G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Prante,

Ich bin allgemein vereidigter Dolmetscher und Übersetzer für Englisch und Russisch und habe regelmäßig mit den Auswirkungen fehlgeschlagener Integration zu tun.

Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang folgende Fragen an Sie:

Wie stehen Sie zur Einrichtung eines Kommunalen Dolmetschdienstes?
Wäre das nicht ein Schritt zur Durchsetzung der Anforderung im Grundgesetz, daß niemand wegen seiner Sprache diskriminiert werden darf? Könnten unsere Behörden mit Hilfe eines kommunalen Dolmetschdienstes nicht auch ihre Beratungspflicht für alle Bürger endlich wahrnehmen?
Könnte man so nicht auch mehr Geld einsparen, weil nämlich Mißverständnisse nach falsch gedolmetschten Gesprächen, z. B. mit Patienten, zu beheben deutlich teurer wird?
Warum haben nur kriminelle Ausländer ein Anrecht auf einen Dolmetscher?

Ihren Antworten sehe ich erwartungsvoll entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Groth

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Groth,

Sie stellen eine sehr wichtige Frage über die ich Ihnen dankbar bin.

Sicherlich ist es so, dass in den Kommunen sehr viel informell gedolmetscht wird. Wenn Kinder für ihre Eltern oder Bekannte und Nachbarn füreinander dolmetschen birgt dies viele Fehlerquellen und auch die Gefahr für "fehlgeschlagene Integration", wie Sie es nennen. Trotzdem müssen die Betroffenen aus Geldmangel oftmals auf diese Notlösung zurückgreifen.

Behörden müssen Einwohnerinnen und Einwohner über ihre Rechte aufklären, viele Einrichtungen haben eine Beratungspflicht, der sie ohne professionelle Dolmetscherinnen und Dolmetscher nicht zufriedenstellend nachkommen können. Daher wäre die Einrichtung eines kommunalen Dolmetsch-Dienstes absolut sinnvoll. Allerdings sind hier vor allem die Kommunen zuständig. Angesichts der momentanen Mehrheitsverhältnisse im Land und in den Kreisen fürchte ich, dass dieses Vorhaben (wie viele sinnvolle Ideen und Konzepte) momentan wenig Aussicht auf Erfolg hat. Nichtsdestotrotz wird DIE LINKE und werde ich mich dafür einsetzen.

Die "Dolmetscherinnen und Dolmetscher aus Schleswig-Holstein und Hamburg" ( http://www.dolmetscher-treffen.de ) veranstalten Treffen, bei denen auch politische Forderungen diskutiert werden. Diese Gruppe ist sehr engagiert und auch ehrenamtlich aktiv. Sicherlich finden Sie dort Mitstreiterinnen und Mitstreiter für Ihre Idee.

Mit freundlichen Grüßen

Rabka Prante