Frage an Ramona Schmied-Hoboy von Birte T. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Schied-Hoboy,
ich bin hier in Burg Ergotherapeutin. Ehrenamtlich bin ich in unserem Berufsverband dem DVE aktiv. Hierbei sind uns folgende Probleme / Fragen aufgefallen:
- das Schulsystem soll sich ja in Hinsicht auf merh Ganztagsschulen ändern. Wie ist es denn mit den Therpiepraxen geplant. Soll es dann von politischer Ebene die Möglichkeit geben die betroffenden Patienten in den Schulen zu betreuen?
- Wie stehen Sie bzw. Ihre Partei zum Ost-West-Angleich? Gibt es da eine Zeitschiene?
- Unterstützt Ihre Partei ein grundständigen Studiengang für Ergotherapie in Sachsen-Anhalt?
Vielen Dank für Ihre Mühen
Birte Termer
Liebe Frau Termer,
Wünschenswert wäre, wenn in allen Schulformen allgemeinärztliche Untersuchungen angeboten würden und auch Präventions- und Heilangebote möglich wären. Das heißt, die Schulen, müssten organisatorisch und räumlich dafür ausgerüstet sein. Insbesondere für vollzeitbeschäftigte Eltern wäre das beruhigend und für Ganztagsschulen regelrecht zwingend. Ich denke dabei auch an Kinder aus sogenannten sozialen Problemfamilien. Ich sehe aber schon jetzt einen komplizierten Weg zu solchen Verfahren, da mit Sicherheit die Bereiche Bildungsministerium samt Schulträgern, Gesundheitsministerium, Kassenärztliche Vereinigung u.a. darin eingebunden sein werden.
Da Sie mich als Bewerberin um ein politisches Mandat ansprechen, scheue ich mich vor Versprechungen. Versprechen kann ich nur, dass ich an einem solchen Problem arbeiten würde, denn ich selbst bin Mutter schulpflichtiger Kinder und berufstätige Pädagogin.
Der Ost-West-Angleich bei den Einkünften Ihrer und anderer Berufsgruppen ist zwingend. Wo Berufsverbände und Gewerkschaften eine solche Angleichung nicht erreichen, ist politische Einflussnahme geboten. Politik kann dies allerdings nur beschränkt bewerkstelligen, etwa für den öffentlichen Dienst, mit Vergabegesetzen oder wie in Sachsen-Anhalt mit einem Fachkräftesicherungs-Pakt, der aber leider nur unter dem Stichwort "mehr Tarifbindung" in Richtung Tarifpartner argumentiert. Freiberufler bleiben auf diesem weiten Feld allein zurück.
Das Thema "Studiengang für Ergotherapie in Sachsen-Anhalt" ist nach meiner Kenntnis im Programm von Bündnis90/Die Grünen nicht explizit benannt. Ich kann mir aber vorstellen, dass es bei unserer Spitzenkandidatin Claudia Dalbert auf offene Ohren trifft, sie ist bekanntlich Professorin für Pädagogik an der Uni Halle.
Ich persönlich sehe den Bedarf für einen solchen Studiengang, da ich den Statistiken entnehme, dass Sachsen-Anhalt bei Therapie-Angeboten verschiedener Fachrichtungen unterversorgt ist. Eine geeignete Lehr- und Forschungseinrichtung könnte diesen Missstand beheben.
Ramona Schmied Hoboy