Frage an Ramazan Selcuk von Beatrice B. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Herr Selcuk,
zunächst einmal vielen herzlichen Dank für die kleine Anfrage in Sachen Umweltmedizinischer Versorgung in BW, da ich selbst eine MCS-Betroffene bin und mit einigen anderen Erkrankten in Kontakt stehe – unterstützt uns der Gedanke nicht ganz vergessen zu werden.
Aus der Antwort der Landesregierung konnte ich entnehmen, dass trotzt der RKI Stellungnahme von 2020, dass die Umweltmedizinische Versorgungssituation von Patienten in Deutschland nicht ausreichend ist, weder Veränderungen noch Bedarf gesehen werden.
So liegen aus der Sicht des Ministeriums für Soz. und Integration: keine Anhaltspunkte vor, die auf einen grundsätzlichen Mangel an geeigneten Versorgungskapazitäten hinweisen. Es sind keine Anfragen/Beschwerden zur umweltmedizinischen Versorgung bekannt.
Könnten Sie mir vielleicht sagen – an welcher Stelle ich nachfragen kann – wohin Anfragen und Beschwerden in Sachen mangelnder Versorgungskapazität geschickt werden könnten? Damit diese Information auch an die Betroffenen weitergegeben werden kann?
Ich selbst bin bereits mit 40 frühberentet worden und hätte ich von den Zusammenhängen gewusst…hätte ich manche Entscheidung später anders getroffen – da im EBM-Katalog umweltmedizinische Leistungen nicht abgebildet sind – erhält nur der Hilfe, der es sich privatärztlich leisten kann oder noch die Kraft hat für eine Praxis weite Strecken zurückzulegen…das ist oft nicht möglich – die Menschen werden alleingelassen.
Auch was ihre finanzielle Versorgung betrifft…ist sie bei Gutachtern und Behörden unbekannt. (So tauche natürlich auch keine Zahlen auf)
Einzig ein Bundesland hat umweltassoziierte Erkrankungen in ihren Landesaktionsplan für Behinderungen aufgenommen…aber so ist keine Teilhabe für die Betroffenen möglich – weil ihre Lebenswelt nicht abgebildet und nicht bekannt ist.
Die Ärztekammern sind auch nicht sehr aufgeschlossen in diesem Bereich und es fehlt politische Signale das dies gewollt ist!
Schöne Grüße B.B.
Guten Tag Frau Bucher,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Es ist Aufgabe der jeweiligen Landesregierung die medizinische
Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Die richtige Anlaufstelle für Beschwerden über die
Versorgungssituation ist deshalb in Ihrem Fall das Ministerium für
Soziales und Integration. Sie können dazu das Kontaktformular auf der
Website des Ministeriums nutzen oder einen Brief direkt an Herrn
Minister Lucha adressieren.
Als weiterer Ansprechpartner kommt zudem der öffentliche
Gesundheitsdienst Baden-Württemberg in Frage.
Mit freundlichen Grüßen
Ramazan Selcuk