Frage an Ralf Wrobel von Hans - Christian K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Wrobel
Wie stehen Sie zu Biogasanlagen, bei denen die Wärme ungenutzt in die Atmosphäre geleitet wird?
Sehr geehrter Herr Koch,
vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.
Die Produktion von Energie aus Biomasse in der Landwirtschaft ist grundsätzlich sinnvoll, um die Stromerzeugnisse aus fossilen Energiequellen zu ersetzen.
Eine hohe Konzentration von Biogas-anlagen führt allerdings zu vielen Problemen. Zum Beispiel wirkt sich in den Gemeinden eine Belastung durch Emissionen aus.
Der Anlieferverkehr durch LKWs bedeutet außerdem eine große Lärmbelästigung. Für die heute eingesetzten riesigen Fahrzeuge sind die Wirtschaftswege nicht ausreichend stabil gebaut, außerdem zu schmal. Die Wege müssen durch den Betreiber bzw. Antragsteller ausgebaut werden. Auch für die Unterhaltung soll der Nutzer aufkommen.
Der vermehrte Anbau von Raps und Mais birgt die Gefahr von Monokulturen und gezielt werden Mais-Sorten gentechnisch verändert, um sie für Biogaserzeugung zu nutzen. Die „Fütterung“ dieser Anlagen sollte auch mit weiteren biologischen und nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Rüben geschehen.
Wir als SPD wollen die gentechnikfreie Produktion zu einem Markenzeichen für Schleswig-Holstein machen und damit neue Marktchancen schaffen. Außerdem kann durch Förderung nachwachsender Rohstoffe ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz leisten. Eine Ausweitung der Anbauflächen insbesondere von Mais bringt erhebliche Probleme wie die Verdrängung von Grünland und eine Veränderung der Landschaft mit sich. Neue Biogasanlagen sollten nur in Ausnahmefällen wie zur Versorgung von Höfen und Dörfern und zur Verwertung von Reststoffen errichtet werden.
Wärme und Strom müssen trotz Klimawandel, dem sichtbaren Ende fossiler Brennstoffe und dem unverzichtbaren Atomausstieg bezahlbar und versorgungssicher sein. Zudem MUSS zwingend eine Nutzung der Abwärme vorgeschrieben werden!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Ralf Wrobel