Bezugnehmend auf Ihre Antwort an J.D.M bzgl "Zwangsimpfung": Wann nehmen Sie sachlich richtige CONTRA Argumente zur Impfpflicht zur Kenntnis?
Sie beschreiben einen sog "jetzigen Kenntnisstand" und "umfassende wissenschaftliche Studien". Leider scheint dies inzwischen etwas einseitig: Eine Gruppe v. 81 Hochschullehrern/Forschern hat die These der Richtigkeit einer Impfpflicht auf 70 Seiten verneint und dies u.a. damit begründet, dass die Geeignetheit einer Impfpflicht zweifelhaft sei (die verfügbaren COVID-19-Impfstoffe erzeugen keine ausreichende Immunität /Fremdschutz), die Erforderlichkeit einer Impfpflicht sei nicht gegeben (s. Punkte 3a-3c) und eine Impfpflicht sei nicht angemessen (die Impfstoffe haben ein bisher nie dagewesenes Risikopotential) Jeder einzelne Punkt ist bereits ALLEINE ein NOGO bzgl Impfpflicht gemäß den Kriterien einer Angemessenheit gem. GG.
https://www.achgut.com/artikel/wissenschaftler_gruppe_zerleget_die_impfpflicht
Nur die Anhörung der Meinung von regierungsnahen Experten, das hatten wir im Mittelalter (Debatte heliozentr. Weltbild/Galilei). Wann nehmen Sie besagte Contra Argumente zur Kenntnis?
Sehr geehrter Herr W.,
wie Sie nun sicherlich mitverfolgt haben, ist am 7. April die Entscheidung über eine Impfpflicht im Bundestag gefallen. Alle Versuche, hier einen Kompromiss zu erzielen, sind hier gescheitert. Auch der Gesetzentwurf für eine Impfpflicht ab 60 erhielt keine Mehrheit.
Diese Entscheidung ist nicht in meinem Interesse gefallen. Ich denke, dass eine breitflächige Impfung dem jetzigen Kenntnisstand zufolge notwendig ist, um die Corona-Pandemie zu überwinden. Umfassende wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass Impfungen wirksam vor schweren Krankheitsverläufen schützen und gleichzeitig auch das Risiko minimieren, dass sich der Erreger weiter ausbreitet.
Wenngleich meine persönliche Haltung zum Thema Impfpflicht somit nicht mit der Entscheidung des Bundestags übereinstimmt, so akzeptiere ich diese, da es eine demokratische Entscheidung war. In den letzten Wochen und Monaten habe ich von Gegnerinnen und Gegnern der Impfpflicht oftmals den Vorwurf gehört, dass beim Thema Impfpflicht die Meinungen vieler Menschen nicht gehört werde, dass die Politik über ihre Köpfe hinweg entscheide und wir gar in einer sogenannten "Corona-Diktatur" leben würden. Die Entscheidung gegen eine Impfpflicht im Bundestag zeigt dagegen deutlich, dass dies nicht stimmt. Sie ist einmal mehr ein Beleg dafür, dass Ihre Stimme auf politischer Ebene Gewicht hat.
Gerade im Hinblick auf die Situation im Herbst und Winter, wo voraussichtlich eine erneute Corona-Welle auf uns zukommen wird, sehe ich Deutschland ohne eine breitflächige Impfung jedoch nicht ausreichend geschützt. Zudem haben wir weiterhin eine angespannte Lage in den Krankenhäusern sowie täglich 200 bis 300 Coronatote. Deshalb halte ich eine Impfung nach wie vor für notwendig, um sich und andere Menschen vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Eine Pflicht wird es dabei nach der Entscheidung des Bundestages aber nicht mehr geben.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Stegner