Frage an Ralf Matheis von Daniel T. bezüglich Verkehr
Welche Meinung vertreten Sie zum Thema generelles Tempo 30 in Innenstädten und zum Thema Stuttgart 21.
Des weiteren würde mich interessieren, wie sie zum Thema Steuererhöhung abhängiger Lohnempfänger stehen.
Vielen Dank
Sehr geehrter Herr Tunwald,
einer generellen Tempo 30 - Regelung in Innenstädten stehe ich emotionslos gegenüber.
Als geübter Radfahrer gelingt es mir praktisch nie, diese Geschwindigkeit durch eigene Muskelarbeit zu überschreiten.
Auch als bemühter Führer unseres Familienkraftfahrzeuges, fühle ich mich durch eine solche Regelung nicht in meinem Freiheitsdrang beschränkt.
Im Gegenteil, denn als Bewohner der Reutlinger Innenstadt darf ich zur Kenntnis bringen, daß oft schon "Tempo 30" eine beachtliche Geschwindigkeit darstellt, die in Kombination mit dem Gewicht eine Kfzs, einen beängstigenden Impuls hervorbringen kann.
Beängstigend vor allem dann, wenn dieser Impuls vor der eigenen Haustüre auf dem Trottoir entlang saust, während der Kinderwagen inkl. Inhalte versucht, die Haustüre ins Freie zu passieren.
Somit ist es, wie ich eben bemerke, aus mit der Emotionslosigkeit und ich stehe einer generellen Tempo 30 - Regelung in Innenstädten nun doch wohlwollender gegenüber. Schöner wäre es meiner Ansicht nach aber, wenn prinzipielle Lösungsansätze gefunden werden könnten.
(autofreie Innenstädte, „Shared Space“, eigene Vorschläge..)
Leider habe ich das Thema „Stuttgart 21“ bis zum heutigen Tage nicht vollständig verstanden, was zugegebenermaßen daran liegt, daß mein Interesse daran eher gering zu nennen ist.
Wir haben es ja mit einem „Großprojekt“ zu tun, bei dem es zumindest fraglich scheint, ob die Kosten-Nutzen-Rechnung auch tatsächlich mit Zahlen durchgeführt wurde. Zahlen, so zumindest meine Erfahrung, können neben Ihrer Hauptfunktion der Präsentation, tatsächlich auch dazu verwendet werden, Berechnungen durchzuführen. Je nach Qualität der verwendeten Zahlen, der mathematischen Methoden und Modelle, können so aus unterschiedlichen Zahlen zu Beginn der Berechnung, aussagekräftige Zahlen als Ergebnis der Berechnung ermittelt werden.
Wie Sie feststellen können, lasse ich mich leicht von mir vom Thema ablenken. Ich wende mich deshalb Ihrer letzten Frage zu, auch in dem Bewusstsein, „Stuttgart 21“ nicht zufriedenstellend abgearbeitet zu haben.
Die Frage, wie ich zum „Thema Steuererhöhung abhängiger Lohnempfänger“ stehe, möchte ich wie folgt beantworten.
Es kommt natürlich darauf an.
Wer ein hohes Einkommen erzielt, muß meiner Ansicht nach auch einen höheren Steuersatz ertragen können. Ich denke, daß es gesellschaftlich und somit auch steuerpolitisch denkbar ist, daß das Gemeinwesen dem menschlichen Drang nach Umverteilung ins Ungleichgewicht entgegenwirken kann.
Und diese Umverteilung findet ja fröhlich statt, zumindest wenn ich nicht völlig verkehrt informiert bin.
Ich stimme der Floskel „Leistung muß sich“ lohnen voll zu. Allerdings nicht, wenn dabei nicht Leistung, sondern Einkommen gemeint ist.
(Der Begriff „Leistung“ sollte in diesem Zusammenhang eigentlich einer genaueren Beschreibung unterworfen werden)
Sollten sie konkrete Zahlen erwartet haben, dann bitte ich um Nachsicht. Weder habe ich mir bisher ein „Programm“ in diese Richtung aus der Hüfte geleiert, noch habe ich jetzt den Drang, mir etwas zur Beantwortung Ihrer Frage auszudenken.
(Ich sitzt auf dem Balkon und fühle mich geistig schon etwas leer, muß aber noch andere Mails.. aber ich will nicht jammern :-).)
Ich hoffe, Sie haben sich unversehrt durch meine Ausführungen gelesen.
Es grüßt herzlichst als Wähler, weniger als Kandidat
Ralf Matheis