Frage an Ralf Heider von Hans-Werner D. bezüglich Umwelt
Wie ist Ihre Position zum Betrieb der neuen Landebahn? Mich interessiert insbesondere Ihr Position zu folgender Diskrepanz. Frankfurt ist Umweltzone -Grüne Plakette für Autofahrer ist Pflicht wenn ein Kraftfahrzeug die Umweltzone befährt. (2 -dimensionale Fortbewegung mittels Verbrennungskraftmachine) Ab ca.10 m Höhe nach oben (3-dimensionale Fortbewegung mittels Verbrennungskraftmachine)herrscht in Bezug auf Emission an Schadstoffen und Lärm keine auch nur annähernd vergleichbare Regelung.
Außerdem hätte ich gerne gewusst, wie Sie die Ermittlung der Staatsanwaltschaft gegen Herrn Schulte wegen Körperverletzung durch Fluglärm bewerten.
Mit freundlichen Grüßen
Hans W. Schmidt
Sehr geehrter Herr Dr. Schmidt,
Sie beschreiben die Diskrepanz zwischen umweltpolitischen Maßnahmen wie der Einführung der Umweltzone für Kfz in Frankfurt und dem praktisch ungezügelten Flugverkehr sehr anschaulich.
Mit der neuen Landebahn werden die ankommenden Flugzeuge verstärkt über Frankfurter Stadtgebiet geleitet.
Während man dem Bodenverkehr, den politischen Willen vorausgesetzt, mit entsprechenden Maßnahmen (Katalysator, Lärmschutzwänden, Fahrverboten) begegnen kann, verschließen die Verantwortlichen in Stadt und Land die Augen vor dem wachsenden Problem des Schadstoffausstoßes von Flugzeugen.
Frankfurt hatte diesen Fehler schon bei der Bewerbung um die "Green Capital" Europas gemacht.
Mit der Nordwest-Landebahn hatte Frankfurt alle Chancen auf diesen Titel verspielt.
Unter Wissenschaftlern, vor allem Medizinern, besteht kein Zweifel mehr an negativen Auswirkungen von Schadstoffen und Lärm auf die Menschen, die in den Einflugschneisen leben.
Die einzig realistische Möglichkeit beide Belastungen auf ein vertretbares Maß zu beschränken, besteht in der Reduzierung der Flugbewegungen und in veränderten Flugrouten.
Die Nutzung der Nordwest-Landebahn ist unter diesem Aspekt unverantwortlich.
Vor diesem Hintergrund kann ich das juristische Vorgehen gegen Herrn Schulte nachvollziehen.
Ich persönlich setze aber auf den politischen Umschwung und die Einsicht aller Beteiligten in die Realitäten der dicht besiedelten Rhein-Main-Region.
Ich trete ein für Lärmobergrenzen (die SPD Frankfurt fordert 55 dBA), den Ausbau- und Neubaustopp für den Frankfurter Flughafen sowie weitere Flughäfen in der Region, ein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr und die deutliche Verringerung der Flugbewegungen
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Heider