Frage an Rainer Podeswa von Christian S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Dr. Podeswa,
Wie stehen Sie zu einer Flüchtlingsobergrenze?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Sehr geehrter Herr Silcher,
das es eine faktische Obergrenze der schieren Aufnahmefähigkeit des Landes gibt, ist trivial. Spätestens, wenn es Flüchtlingen in Deutschland schlechter geht oder ergeht als im Herkunftsland ist diese überschritten. Praktisch tatsächlich schon eher; oder wollen Sie z. B. 18 Monate lang in einer Turnhalle mit 250 Mitmenschen wohnen und sich pro 40 Personen eine Toilette teilen???Wohnungen werden aber nicht vom Himmel fallen nachdem eine neoliberale Regierung seid mindestens 20 Jahren den sozialen Wohnungsbau sträflich vernachlässigt hat. Und die jetzt ausgelobten (wenigen) Milliarden sind tatsächlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bis der überhitzte Wohnungsmarkt in den Ballungsgebieten sich wieder abgekühlt hat, werden ohne jeden Zweifel mindestens 10 Jahre oder mehr vergehen.Dann ein weiterer Punkt; seid ebenfalls rund 20 Jahre verhindert eine grün-sozialistische, vermeintliche Gutmenschenpolitik die Abschiebung von ausreisepflichtigen, illegalen Einwanderen. Die Asyl-Anerkennungsquote lag langjährig bei unter 2%, die der Abschiebungen aber auch bei wenigen %. Nun kann man das bewerten wie man will. Diese Plätze fehlen aber trotzdem für hilfsbedürftige Flüchlinge.Zuletzt die unsägliche Endsolidarisierung der EU. Bezogen auf die Einwohnerzahl der EU ist eine Integration von einigen Millionen schutzsuchenden Flüchlingen sicherlich leistbar. Alleine in Deutschland sicherlich nicht.Ich will mich um eine Antwort nicht drücken: Ja, es muss eine Obergrenze geben. Wo diese Obergrenze anzusiedeln ist, kann nur durch die Integrationsfähigkeit der Gemeinden definiert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Rainer Podeswa