Frage an Rainer Hilgert von Annelen O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Hilgert,
als "Schnuppermitglied" bei der ödp beobachte ich im Moment sehr genau, wer sich wie und wo äußert. Ihre Antwort auf die Frage nach der Adoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren ("Nach meiner Überzeugung sollte das Adoptionsrecht der Ehe von Mann und Frau vorbehalten sein, um den Kindern die Möglichkeit zu bieten mit Vater und Mutter aufzuwachsen") hat mich ein wenig stutzig gemacht: Glauben Sie nicht, dass ein harmonisches und liebevolles Familienleben wichtiger für ein heranwachsendes Kind ist als das formale Beharren auf festgefügten Strukturen, einerlei, ob sie in jedem Einzelfall noch von Leben gefüllt sind? Ich denke eher, dass es sowohl in der herkömmlichen Ehe wie auch in neuen Formen der partnerschaftlichen Verbindung gute und schlechte Konstellationen geben kann. Eine Adoption sollte immer dann möglich sein, wenn ein tragfähiger und von gegenseitigem Verständnis, Respekt und Liebe getragener Grund gelegt ist. Wenn das gegeben ist, wird ein starkes Kind auch so gefestigt heranwachsen, dass es Vater und Mutter, Mutter und Mutter oder Vater und Vater als seine Wurzeln begreift.
Mit freundlichen Grüßen,
Annelen Ottermann.
Sehr geehrte Frau Ottermann,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu diesem o.a. Thema. Die ÖDP hat zu diesem Themenkomplex bisher keine Position erarbeitet, die von den Mitgliedern beschlossen wurde. Der Landesvorstand hatte sich im Rahmen des Wahl-O-Mats über das Thema der Verbindung gleichgeschlechtlicher Paare beraten und beschlossen, dieses Thema mit der Mitgliederbasis zu beraten. Daher habe ich in diesem Zusammenhang meine persönliche Überzeugung zu diesem Thema in Kandidatenwatch dargelegt. Ich bitte daher um Verständnis, daß die ÖDP bisher keine Position zu diesem Thema hat.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Hilgert