Frage an Raimund Dismann von Maria-Luise K. bezüglich digitale Infrastruktur
Sehr geehrter Herr Dismann
Wie stehen Sie zum Ausbau von 5G und dem Moratorium, bis über die gesundheitlichen und umweltrelevanten Fragen Klarheit besteht?
Befürworten Sie eine breite öffentlichen Diskussion darüber, damit die Bevölkerung über die gesundheitlichen Belange ehrlich und objektiv aufgeklärt wird?
Mit freundlichen Grüßen Maria-Luise Kost
Sehr geehrte Frau Kost,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Das Thema „5G“ ist ein sehr komplexes Thema, dennoch werde ich versuchen Ihre Fragen so gut es geht zu beantworten.
Bis Ende 2025 sollen 99% der Bevölkerung das 5G Netz der Telekom nutzen können. Zurzeit ist es in den Städten Berlin, Bonn, Darmstadt, Köln und München bereits verfügbar. Das 5G Netz ist schneller als ein Wimpernschlag. Dabei werden Datenraten bis zehn Gigabit pro Sekunde erreicht. Das stellt das zehnfache zum jetzigen Netz dar. Das Netz haben sich die Deutsche Telekom, Vodafon, Telefonica und 1&1 aufgeteilt.
Am meisten profitiert die deutsche Wirtschaft vom neuen Netz. Hierdurch werden Firmen und ganze Fahrzeugfuhrparks vernetzt über mehrere Standorte hinweg. Für die Steuerung von Robotern in der Wirtschaft ist die fünfte Generation für Telekomunikation unerlässlich. Natürlich hat diese „High Technik“ auch ihre Schattenseiten. In den letzten fünf Jahren sind die medizinischen Studien, die sich mit dem Thema Strahlenschutz befassen enorm gestiegen. Zuständig für die Einhaltung von Vorgaben und Richtlinien ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Nach Aussage des BfS werden die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten. Dieser Grenzwert, SAR Wert genannt, wird vom BfS überprüft und nachgemessen.
Nach Aussage des BfS ist die elektromagnetische Strahlung des Mobilfunks auf den Menschen gut erforscht. Die Stiftung Warentest fasste die verfügbaren Untersuchungen zusammen. Das Ergebnis lautet: Die bisherigen Forschungsergebnisse liefern keinen Grund zur Sorge.
Dem widerspricht jedoch die WHO. Eine Expertengruppe der WHO kam zum Ergebnis, dass Mobilfunkstrahlung möglicherweise krebserregend sei.
In Deutschland leiden etwa 6-8 % der Bevölkerung unter dem „Mikrowellensyndrom“. Dieses ist verantwortlich für Migräne, Depressionen und Schmerzzustände.
Frau Koch, wie Sie sehen, sind sich selbst die Wissenschaftler nicht einig in ihren Thesen zur Strahlung beim neuen Mobilfunknetz. Es entsteht aber immer mehr Widerstand in den Städten und selbst in kleinen Gemeinden bezüglich der Errichtung der neuen Masten. Auf der einen Seite möchte man den technischen Fortschritt und auf der anderen fürchten immer mehr Menschen die gesundheitlichen Risiken. Selbstverständlich möchte ich, dass mögliche gesundheitlichen Risiken transparent offengelegt werden. Wir Freien Wähler stehen für den offenen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Mit freundlichen Grüßen
Raimund Dismann