Frage an Raik Nowka von Gerlinde N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Seit dem Zusammenschluß kleinerer Gemeinden mit zum Teil deutlich größeren Gemeinden, bleibt den entstandenen Ortslteilen kaum eine Möglichkeit, ihre Interessen zu vertreten. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass auch kleinere Gemeinden wieder das Recht auf Selbstbestimmung erhalten?
Sehr geehrte Frau Noack,
ich kenne das Problem aus eigenen Erleben, mein Wohnort Graustein ist ja auch seit ca. 12 Jahren ein Teil der Stadt Spremberg. Als Spremberger Stadtverordneter versuche ich, die Interessen der einzelnen Ortsteile zu berücksichtigen, was nicht immer einfach ist. Ein Recht auf Selbstbestimmung würde vor allem einen eigenen Haushalt - also finanzielle Mittel - für die Ortsteile bedeuten. Das halte ich aus mehreren Gründen nicht für die richtige Lösung: 1. Die Ortsteile haben keine hauptamtlich tätigen Verwaltungsmitarbeiter mehr, die eine ordnungsgemäße Mittelverwendung sicherstellen können. 2. Ich finde es nicht sinnvoll, dass in jedem Ortsteil mit wenigen Einwohnern die gleiche Ausstattung gebaut wird, die dann zum großen Teil leer steht. Schöner wäre es, in den Ortsteilen unterschiedliche größere Investitionen zu tätigen, die von allen Einwohnern der Stadt oder des Amtes / der Großgemeinde benutzt werden können.
Fazit aus meiner Sicht: Wählen Sie aktive und fähige Vertreter ihres Wohnortes in den Amtsauschuss oder die Stadtverordnetenversammlung der größeren Gemeinde. Eine echte Selbstständigkeit der kleinen Ortsteile ist einfach nicht mehr zu finanzieren und zu organisieren.
Mit freundlichen Grüßen aus Graustein
Raik Nowka
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