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Frage von David T. •

Frage an Peter Senf von David T. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Senf von der Partei „FDP“.
Ich und auch unsere Mitglieder der Bürgerinitiativen würden sehr gerne Ihren Standpunkt zu der geplanten Gleichstromtrasse Süd-Ostlink quer durch Deutschland, auch durch den Landkreis Hof verlaufend, wissen. Wir lehnen dieses Projekt strikt ab und haben mehrere Argumente gegen den Bau der Monstertrasse. Der Bund Naturschutz, Bayerischer Bauernverband und viele Bürger und auch Politiker sehen dieses Projekt kritisch und stellen sich dagegen. Als Gründe wären aufzuzählen, dass nicht grüner Windstrom, sondern auch Braunkohle transportiert wird, eine Kostenexplosion und starke Eingriffe in Natur und Landwirtschaft gibt. Desweiteren handelt es sich um eine Stromautobahn, die der dezentralen Energiewende entgegen steht. Der Vorrang von Erdkabeln birgt auch Risiken, da es noch keine Erfahrungswerte dazu gibt. Was aber das schlagkräftigste Argument ist: „Bevor man die Entscheidung über Freileitung oder Erdkabel trifft, ist daher zuerst die Notwendigkeit eines solchen Vorhabens für die Energiewende festzustellen und nach- zuweisen!“ (BUND NATURSCHUTZ). Unser Motto lautet Nein zur Monstertrasse und Ja zur dezentralen Energiewende und unserer Heimat. Das ist unsere Sicht auf dieses Thema! Wie sehen Sie das Projekt? Setzen Sie sich dafür ein, dass diese Leitung verhindert wird oder unterstützen Sie das Vorhaben? Wir würden uns über die Beantwortung der Fragen mit Begründung sehr freuen und ich verbleibe mit freundlichen Grüßen!!!

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr T.,

herzlichen Dank für Ihre detaillierte Anfrage, die ich gerne beantworten will.

Nachdem Sie mitgeteilt haben, dass Sie in eigenem Namen und in Namen der Mitglieder „der Bürgerinitiativen“ schreiben, wäre es angenehm, wenn Sie noch kurz wissen ließen, welche Bürgerinitiativen Sie vertreten, an die ich meine Antwort formuliere.

Sie geben an, dass die Gleichstromtrasse „Süd-Ostlink“ eine „Monstertrasse“ wäre. Gerne hätte ich gewusst, was gerade diese Leitung zu einer Trasse macht, die das Attribut „Monster“ verdient. Sie haben diese abwertende Bezeichnung verwendet, nicht jedoch näher erläutert. Sind andere Stromleitungen – z.B. solche, die Wechselstromdurchleitungen dienen – für Sie eher hinnehmbar und keine Monsterleitungen?

Sie schreiben, dass gegen eine Stromleitung spricht, dass auf ihr „nicht grüner Windstrom“ sondern auch „Braunkohle transportiert wird“ (Sie meinen wohl, dass durch Braunkohleverstromung erzeugter Strom aufgenommen wird). Hier glaube ich zu erkennen, dass Ihre Argumentation Lücken aufweist. Wenn Sie für eine Verringerung von durch fossile Energieträger erzeugten Strom sind – wofür gute Gründe sprechen – dann müssen Sie bei der Stromerzeugung und nicht erst beim Transport Änderungen bewirken.

Weiter tragen Sie vor, dass es sich bei der Trasse um eine „Stromautobahn“ handele. Auch diesen abwertenden Begriff erläutern Sie nicht näher. Sie meinen, dass eine solche Leitung der dezentralen Energiewende entgegenstünde. Ist es aber nicht so, dass wenn man eine umfangreichere Nutzung dezentral erzeugten Stroms befürwortet, man dann die Erzeugung verstärken muss? Das hat zunächst mit dem Vorhandensein von Leitungen aber wohl nichts zu tun.

Sie führen weiter aus, dass der Vorrang von Erdkabeln Risiken berge. Es gebe keine Erfahrungswerte dazu. Vermutlich meinen Sie nicht, dass es keine Erfahrungswerte zum Vorrang von Erdkabeln gebe, sondern beim Umgang mit Erdkabeln selbst.

Sie sprechen davon, dass man zur Frage, ob Erdkabel oder Freileitungen verlegt werden sollen, die Notwendigkeit eines solchen Vorhabens im Hinblick auf die Energiewende prüfen solle. Das verstehe ich nicht. Ich kann nicht erkennen, welche Auswirkungen die Energiewende auf die Frage, ob eine Freileitung oder eine Erdverkabelung gewählt wird, haben soll.

Wenn Sie postulieren, dass Sie gegen eine Monstertrasse sind, so kann ich mich Ihnen hier solange jedenfalls nicht anschließen, solange Sie nicht erläutern, was diese Trasse zu einer Monstertrasse macht.

Sie machen sich für eine dezentrale Energiewende stark. Niemand hindert Sie und Ihre Mitstreiter, die Möglichkeiten dezentraler Energieerzeugung zu nutzen. Gerade auf kommunaler Ebene gibt es viele gute Beispiele, die zeigen, dass dezentrale Energieerzeugung sehr wohl ökonomisch und ökologisch funktioniert. Hier dürfen Sie getrost auf meine Unterstützung zählen.

Ihrer Darlegung, dass Sie ein „Ja zur Heimat“ formulieren, muss nicht widersprochen werden. Ich befürworte es zusätzlich, dass sich Menschen auch über den Kreis unserer Heimat hinaus einer würdigen und lebenswerten Existenz erfreuen. Sicherlich stimmen Sie mir da uneingeschränkt zu.

Ich hoffe, dass ich mich Ihrer Fragestellung umfassend gestellt habe und würde mich meinerseits sehr freuen, wenn Sie meine Fragen beantworten würden.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Senf