Frage an Peter Rutz von Andreas Bernhard R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Grüß Gott, Herr Rutz,
wie stehen Sie zur Religionsfreiheit, wenn es darum geht, auch religiöse Symbole im Raum oder am Körper getragen zu respektieren? Als klarer Befürworter einer liberalen Haltung in diesen Fragen halte ich es intolerant, in einer traditionell christlich geprägten Region Kruzifixe in Klassenzimmern untersagen zu wollen. Ich denke, Minderheiten, welcher Art auch immer, müssen damit auskommen. Auf der anderen Seite halte ich es aber ebenso für konsequent, das Tragen des Kopftuches durch Musliminnen (auch im Staatsdienst) zu respektieren, denn - wie es zuweilen auf den Punkt gebracht wird - es kommt nicht darauf an, was auf, sondern was in dem Kopf ist. Hier restriktiv und pauschal vorzugehen, halte ich für einen Ausdruck von Hilflosigkeit und Schwäche. Bisweilen meine ich, in einer fast hysterisch abwehrenden Haltung gegen äußerliche Ausdruckformen anderer religiöser Überzeugungen die Unsicherheit infolge des partiellen Verlustes eigener klarer Vorstellungen zu erkennen. Daher täte manchen Rückbesinnung auf eigene Wertvorstellungen sicherlich besser als rigorose und oft einseitige "Abwehr" gegen religiöse Symbole anderer Mitmenschen.
Könnten Sie hierzu Stellung nehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Rullmann-Stekl