Frage an Peter Milan Jahn-Bresan von Jutta B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Guten Tag!
Wie wollen Sie - als Grüner - die Menschen in der Lausitz davon überzeugen, daß die Schließung der Kohlekraftwerke für sie nicht wieder im Desaster von Arbeitslosigkeit und weiterer Verödung der Region endet? Welche konkreten "grünen" Pläne gibt es, um neue - angemessen bezahlte - Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen? Die ewigen Verlautbarungen von Politikern (und solchen, die es werden wollen) braucht niemand mehr. Es gilt, sich GEMEINSAM lösungs- und ergebnisorientiert "nach vorn" zu bewegen!!
J. B.
Sehr geehrte Frau Berndt,
wenn Sie schon mal in der Lausitz waren oder sogar daher kommen, müssten Sie mir eigentlich darin zustimmen, dass eine "weitere Verödung der Region", wie Sie sie beklagen, nur durch die unverzügliche Schließung der desaströsen Tagebaue zu erreichen wäre. Denken Sie doch nur daran, wie westlich von Weißwasser der herrliche, Jahrhunderte alte Misch-Wald, in dem einst die Muskauer Standesherren sowie der sächsische Hof zu jagen pflegten, und der um Weißwasser herum ein wesentliches Stück Lebensqualität geschaffen hatte, inzwischen in eine gruslige Mondlandschaft und Sandwüste verwandelt wurde - und zwar unwiederbringlich, im Gegensatz zu der Arbeitsplätzen der Baggerfahrer. Oder an die Bewohner des Dorfes Mühlrose, die seit Jahrzehnten den Staub, Dreck, Gestank und Lärm der Grube ertragen müssen. Ja, die betteln schon darum, endlich abgebaggert zu werden - vermutlich um der "weitere Verödung der Region" zu entkommen und mit dem Judaslohn ganz weit weg zu ziehen. Hier ist leider! so viel aufzuräumen, auf- und umzubauen, dass noch Generationen Arbeit damit haben werden. Wer noch den Bergleuten Sand in die Augen streut angesichts ihrer tollen Arbeitsplätze, vergeht sich an Deutschlands Zukunft und der unserer Heimat. Sollten Sie Kinder haben oder noch welche haben wollen, denken Sie bitte zuerst an diese.
Mit freundlicher Wahlempfehlung für B90/Grüne
Dr. Peter Jahn-Bresan