Frage an Peter Gauweiler von Fank S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Dr. Gauweiler,
auf der Internetseite des staatlichen iranischen Rundfunks werden Sie sinngemäß mit folgender Aussage während Ihres Besuches in Teheran zitiert: "Die friedliche Koexistenz unter den Anhängern verschiedener Religionen im Iran ist beispiellos."
Können sie diese Aussage bestätigen? Wenn ja: Ist das tatsächlich Ihre Meinung, oder verfolgen Sie mit dieser Aussage einen bestimmten Zweck?
Mit freundlichen Grüßen
Frank Schmitt
Sehr geehrter Herr Schmitt,
ich kenne die Meldungen des staatlichen iranischen Rundfunks nicht im einzelnen. Wir haben mit der iranischen Presse nicht nur gute Erfahrungen gemacht. In der Frage des Zusammenlebens von verschiedenen Religionen habe ich mich nur in einem Interview, mit Spiegel Online, ausdrücklich geäußert. Darin habe ich gesagt:
"Es ist aber auch nicht zu bestreiten, dass die christlichen Kirchen ihre Religion ungehinderter ausüben können als bei manchem unserer arabischen Bundesgenossen. Und wo im Nahen Osten gibt es eine jüdische Gemeinde mit 20.000 Mitgliedern und zahlreichen Synagogen im ganzen Land? Das heißt nicht, dass wir die Probleme nicht sehen und verurteilen. Aber man muss auch vergleichen. Am Montag haben wir die jüdische Gemeinde von Teheran besucht und dort ein Geschenk von der Münchner Israelitischen Gemeinde überbracht, das mir Frau Charlotte Knobloch (Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland) mitgegeben hat. Wir haben darüber hinaus auch eine katholische und eine evangelische Gemeinde in Teheran besucht." Die Reise in den Iran hat im Übrigen mit den Instrumenten der ´kleinen´ auswärtigen Kultur-und Bildungspolitik gerade dort angesetzt, wo die ´große´ Verhandlungsdiplomatie an ihre Grenzen gestoßen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Gauweiler