Frage an Peter Baumann von Ralf S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Baumann,
in allen bayerischen Regierungsbezirken werden von der Bayerischen Staatsregierung Aidsberatungsstellen unterhalten und darüber hinaus existierende nichtstaatliche Aidshilfen finanziell unterstützt. Aus meiner eigenen Arbeit in der Aidsberatungsstelle Würzburg weiß ich wie wichtig diese Einrichtungen sind.
Angesichts der in den letzten Jahren wieder steigenden Neuinfektionen (2007 waren es ca. 420 Neuinfektionen in Bayern) frage ich mich, ob es hier nicht ein noch verstärktes Engagement der Staatsregierung braucht. Ein fest institutionalisiertes Präventionsprojekt an Schulen gibt es z.B. nur vom Aidszentrum Unterfranken - in allen anderen Regierungsbezirken gibt es das nicht. Und selbst in Würzburg reichen die finanziellen Mittel nicht aus, um flächendeckend alle Schulklassen zu besuchen. Beinahe 50% der Neuinfektionen sind jünger als 25 Jahre - eine erschreckende Bilanz! Zukünftig braucht es eine noch stärkere Präventionsarbeit, gerade bei Jugendlichen. Diese kann nicht von Lehrkräften (meist mit dem erhobenen Zeigefinger) gewährleistet werden. Hierzu braucht es eine attraktive, ansprechende und flächendeckende Präventionsarbeit. Die bayerische Kampagne "Hand in Hand" kann hier nur ein Anfang sein und ist für Jugendliche auch nur bedingt geeignet.
Wer nicht in Prävention investiert, der zahlt später doppelt und dreifach. HIV ist nicht heilbar, damit kämpft man ein Leben lang.
Ich hoffe sehr, dass hier zukünftig noch mehr möglich wird. Wie schätzen Sie dies ein? Welche Meinung nehmen Sie hier ein?
Mit freundlichen Grüßen,
Ralf Sauer