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Frage von Pascal K. •

Frage an Peter Aumer von Pascal K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr MdB Peter Aumer,

Ich habe gerade Ihre Antwort auf eine Frage von Ihnen zu Ihrer Position zur Legalisierung von Cannabis gelesen. Auch wenn die Antwort etwas aufschlussreich war, war sie größtenteils wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Insbesondere eine Aussage von Ihnen hat mich besonders verwundert:

"Einer generellen Legalisierung stehe ich entschieden entgegen. Denn eine Legalisierung würde die negativen Folgen vom Cannabiskonsum verharmlosen. [...] All diese Nebenwirkungen würden über eine Legalisierung als durch den Staat „vertretbar“ hingestellt."

Die Frage, die ich mir nach dem Lesen des Absatzes gestellt habe, und um dessen Beantwortung ich Sie bitte, ist: Wenn eine Legalisierung von Cannabis den Konsum "verharmlosen" würde, wieso genau gilt das nur für Cannabis und nicht für Alkohol und Nikotin? Trinken und Rauchen sind in Deutschland weit verbreitet, sind aber gleichzeitig für viele Krankheiten und Tode verantwortlicht. Wie kann es sein, dass der Staat also gegen eine Legalisierung von Cannabis ist, da es die Folgen verharmlosen würde, obwohl Alkohol und Nikotin erlaubt sind? Wird daduch nicht auch der Konsum verharmlost? Müsste man diese Drogen dann nicht auch verbieten?

Und das Argument der "Volksdroge" zählt hier nicht, denn gerade WEIL Alkohol und Nikotin so weit verbreitet sind, werden sie so verharmlost, also müsste der Staat auch was dagegen unternehmen. Jetzt lässt sich darüber streiten, wie man das anstellen kann. Vielleicht Einschränkungen des Marktes, vielleicht aber auch ein komplettes Verbot wie bei Cannabis. Mir geht es jetzt nicht darum, wie man das umsetzen kann. Ich würde nur gerne von Ihnen wissen, wieso Sie Cannabis als Droge anders behandeln als Alkohol und Nikotin. Denn die selbe Logik, die Sie bei Cannabis anwenden, lässt sich auch auf Alkohol und Nikotin übertragen. Allerdings besteht offenbar kein Interesse daran, dies zu tun. Wieso nicht?

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

MfG
P.

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Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Alkoholmissbrauch und Nikotinkonsum sind das beste Beispiel, eine Legalisierung von Cannabis nicht zu befürworten, da dann im Vergleich zu den jetzigen stationären Behandlungszahlen mit rund 32.000 Fällen voraussichtlich noch zahlreich hinzutreten – gerade mit Blick auf die Behandlungszahlen Zahlen bei Alkohol und Nikotin. Neben zusätzlichen gesundheitlichen Risiken und negativen Auswirkungen für die Bürger würde dadurch auch das Gesundheitssystem mit weiteren Kosten sowie das Gesundheitspersonal mit mehr (vermeidbarer) Arbeit belastet werden.

Entgegen Ihrer Wahrnehmung unternimmt die Bundesregierung gegen Nikotinkonsum und Alkoholmissbrauch einiges, um die „Volksdrogen“ nicht zu verharmlosen, sondern über ihre Gefahren zu informieren: Beispielsweise über Aufklärungsarbeit durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Hier ist das aktuelle Programm https://www.kenn-dein-limit.de/ zu nennen. Ab 01. Januar 2021 ist zudem das Tabakwerbeverbot deutlich ausgebaut wurden, womit Außenwerbung nur noch für den Fachhandel möglich ist. Seit 2016 sind zudem Schockbilder auf Zigarettenschachteln angebracht. Auch die Besteuerung und damit Verteuerung sind ein Weg, den Missbrauch und übermäßigen Konsum einzudämmen.

Die Einführung eines Verbots wirkt sich auf die individuellen Freiheitsrechte des Einzelnen anders aus, als eine Legalisierung beziehungsweise die oben genannten Maßnahmen. Auch mit Blick auf die Normen und Werte, die geschichtlich und gesellschaftlich in unserem Land gewachsen sind, bedeutet Verbot oder Legalisierung einen großen Unterschied. Ein Verbot von Alkohol und Nikotin wirft zudem die Frage auf, auch weitere gesundheitsschädliche Stoffe wie Zucker oder Fett verstärkt in den Blick zu nehmen, um hier übermäßigen Konsum einzudämmen. Dies ginge mit starken Eingriffen in die bestehenden Freiheitsrechte einher und ist daher aus meiner Sicht nicht zielführend.

Die nicht Legalisierung von Cannabis ist daher für mich ein deutliches Zeichen, die Gefahr von Alkohol und Nikotin nicht zu verharmlosen, sondern verstärkt auf die negativen Folgen hinzuweisen. Hier geht es nicht um die besser oder schlechter Stellung von gesundheitsgefährdeten Konsum über Verbot oder Legalisierung, sondern um Aufklärungsarbeit, um vor allem Jugendliche vor späteren Abhängigkeiten zu schützen. Wie wichtig diese Aufklärungsarbeit und auch das Verbot von Cannabis sind, zeigen die katastrophalen Auswirkungen synthetisch hergestellter Drogen. Die Zunahme synthetischer Cannabinoide ist hier auch ein Grund, am grundsätzlichen Cannabis-Verbot festzuhalten. Bei Drugstop e.V. Regensburg habe ich mich von den negativen Folgen des Drogenkonsums überzeugen können. Auch mit Blick auf die persönlichen Schicksale, denen dort umfangreich und kompetent geholfen wird, kommt für mich eine Legalisierung von Cannabis nicht in Frage.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Aumer

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