Peer Jürgens
DIE LINKE
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Frage von Manfred S. •

Frage an Peer Jürgens von Manfred S. bezüglich Umwelt

1 Mich beschäftigt die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid. Was sagen Sie Betroffenen möglicher Erkundungsgebiete in MOL und LOS? Für wie sicher halten Sie die Technik?
2. In der Kita meiner Tochter betreut eine Erzieherin zeitweise bis zu zehn Kinder. Dieses Verhältnis ist ungünstig für Kinder und Personal. Was wollen Sie tun, um die Kitas im Land personell besser auszustatten? Und woher soll das Geld kommen?

Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Stiller

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Stiller,

Vielen dank für die beiden fragen.

Zu erstens:
Auch mich beschäftigt das geplante Vorhaben der CO2-Speicherung in Beeskow und Neutrebbin. Ich selbst, aber auch DIE LINKE insgesamt, lehnt dieses risikohafte Verfahren ab.

Die LINKE in Oder-Spree hat als Partei dazu auch eine umfangreiche Stellungnahme beschlossen, in der die Ablehnung deutlich wird (siehe http://www.dielinke-oder-spree.de/politik/kreisverband/detail/zurueck/archiv-33/artikel/oder-spree-darf-kein-versuchsgebiet-sein-1/ )

Ich selbst engagiere mich sehr gegen das geplante Vorhaben. Aus meiner Sicht sind die Gefahren, die sich aus der Speicherung ergeben, überhaupt nicht absehbar. Keiner weiß, was genau mit dem CO2 geschieht - zumal es (anders als das industrielle CO2 in der Versuchsanlage Ketzin) mit weiteren Schadstoffen versetzt ist. Niemand weiß auch genau, welche Wege sich das CO2 sucht, wohin es das Wasser im Untergrund verdrängt und wie groß tatsächlich die Gefahr eines plötzlichen massenhaften Austritts von CO2 ist. Außerdem blockiert die Verpressung in der gesamten Region die Nutzung von regenerativen Energien wie zb Geothermie.

Zusätzlich kann ich bei dem Konzern, der dieses Verfahren betriebt (Vattenfall) nur skeptisch sein, wenn ich mir deren Informationspolitik bei dem Störfall in ihrem Atomkraftwerk ansehe.

Ich bin selbst nicht nur in der Bürgerinitiative gegen das CO2-Endlager aktiv, ich habe auch selbst mit Protest-Aktionen meine Meinung deutlich gemacht.

Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen aus den möglicherweise betroffenen Regionen gegen das geplante Vorhaben protestieren.

Zu zweitens:
Dieses Problem brennt mir und meiner Partei auch schon lange auf den Nägeln. Leider sind unsere Mahnungen und Rufe von der SPD/CDU-Koalition immer überhört worden. Umso erstaunlicher, dass sich nun alle vor dem Wahlkampf einig sind - es muss mehr Personal in den Kitas her.

Ich habe persönlich die Kita-Initiative der Spitzenverbände unterstützt und mit Unterschriften gesammelt. Ich finde, dass ein Betreuungssschlüssel von 1:6 in der Kindergrippe und 1:10 in der Kita erreicht werden muss - davon sind wir in der Realität weit entfernt.

Doch wir brauchen nicht nur mehr Personal, sondern auch besser qualifiziertes. Weiterbildung muss für die Kita-Erzieherinnen im Stundenvolumen enthalten sein - in einem notwendigen Umfang. Auch sind wir als LINKE sehr angetan von der Idee, auch Kita-Erzieherinnen an einer Hochschule ausbilden zu lassen.

Finanzieren lassen sich die Mehrkosten in der Bildung vor allem durch Umschichtungen im aktuellen Haushalt. So können beispielsweise durch eine Umstellung der Wirtschaftsförderung bis zu 150 Millionen frei werden. Außerdem muss sich der Staat fragen, ob nicht Mehrausgaben im frühen Bereich der Bildung im Endeffekt mehr "Rendite" erbringen und deshalb sinnvoller sind.

Mit freundlichen Grüßen

Peer Jürgens