Frage an Paul Lauer von Marcus K. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Decker,

das ist ein interessanter Punkt, den Sie da ansprechen. Sie haben recht, die FDP ist derzeit stark in Richtung CDU orientiert. Das liegt aber daran, dass es beide Programme in die gleiche Richtung gehen.

Das Problem der FDP ist aber aus meiner Sicht weniger, dass sie kein eigenständiges Programm hat. Ein Beispiel dafür ist das Thema Steuerreform Dort hat die FDP schon schon lange ein Konzept, das der CDU-Steuerexperte salopp ausgedrückt in Teilen abgeschrieben. Auch mit den Vorschlägen von Herrn Kirchhoff beschäftigt sich die FDP schon lange, nicht erst seit Herr Kirchhoff zum Kompetenzteam von Frau Merkel gehört. So ist das auch auf anderen Politikfeldern.

Das Problem der FDP ist aber, dass sie sich durch Fehler in der Vergangenheit einen schlechten Ruf eingehandelt hat und als kleine Partei grundsätzlich geringere Möglichkeiten hat, in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden oder ihre Positionen in einer Koalition besser durchsetzen zu können. Ein Beispiel dafür ist das Thema Mehrwertsteuer. Das kann die FDP nur verhindern, wenn sie ein gutes Ergebnis bekommt. Dann sind die Chancen nicht schlecht, weil das Thema in der CDU selbst umstritten ist und auch Herr Kirchhoff kein Befürworter der Mehrwertsteuererhöhung ist (auch wenn er sich öffentlich jetzt zurücknehmen muss.

Wenn Sie sich ein Engagement in der FDP vorstellen können, dann sind Sie herzlich willkommen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Sie sich mit dem politischen Liberalismus grundsätzlich identifizieren können. Meine Empfehlung: Schauen Sie sich im Programm der FDP um, am besten unter: wahlkampf.fdp.de/.

Mit freundlichem Gruß
Paul Lauer