Wie stehen Sie zu: 1) einem bundeseinheitlichem, eingliedgrigem Schulsystem, 2) gemeinsamen Lernen bis zur 8-ten Klasse, 3) Ganztagsschulen, 4) einer kostenfreien Erstausbildung (incl. Kindergarten)?
Sehr geehrter Herr Laslop,
mir ist bewusst, dass Bildung Ländersache ist.
Die Gründe für die „Bildungshoheit“ der Länder sind - nach über 70 Jahren - m.E.n. obsolet geworden.
Das Bildungswesen in Deutschland bedarf dringend einer grundlegenden Reform!
Mit freundlichen Grüßen
K. B.
Sehr geehrter Herr Bialas,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Die OECD sagt es schon lange: Das mehrgliedrige Bildungssystem in Deutschland und die frühe Trennung der Bildungswege sind wesentliche Ursachen für die mangelnde Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ebenso lange argumentiert meine Partei DIE LINKE - und diese Position teile ich selbstverständlich - für flächendeckende Gemeinschaftsschulen im Ganztag. Wir treten ebenso für die komplette Gebühren- und Kostenfreiheit aller Bildungsgänge und natürlich auch der frühkindlichen Bildung in der Kita bis zum Berufsabschluss ein.
Auch ich habe meine Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Länderhoheit. Ich erkenne aber auch an, dass einige Reformen im Bildungswesen nur möglich waren, weil es gute Vorreiter auf Länderebene gab und das hätte bundesweit sicherlich länger gedauert. Was es aber auf jeden Fall braucht, ist die Aufhebung des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich, um Investitionen und Wissenstransfers zu erleichtern. Und wir werben als LINKE auch für ein Bildungsrahmengesetz, welches Mindeststandards für alle Schulen und Bildungseinrichtungen bundesweit festlegt.
Herzliche Grüße
Paul Laslop