Frage an Paul Hermann Winkler von Bettina J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Winkler,
ich möchte mich gern der Frage von Herrn Quint anschließen:
Sie schreiben, sie nutzen abgeordnetenwatch.de aus "grundsätzlichen Erwägungen" nicht. Vielleicht können Sie diesen Weg einmal für alle zukünftigen Fragesteller nutzen, um zu erklären, was das für "grundsätzliche Erwägungen" sind.
Aus meiner Sicht als einer derjenigen, die Sie am Ende vertreten, erscheint mir diese Herangehensweise erst mal nicht logisch. Einerseits erscheint es mir unpraktisch bei der Menge von Leuten, die Sie vertreten, dass bei der von Ihnen gewählten Herangehensweise, jeder den das Thema interessiert, Ihnen offensichtlich einzeln schreiben muss. Mir erscheint es am sinnvollsten, solche öffentlichen Belange auch öffentlich zu verteidigen/erklären/diskutieren ...
Andererseits erscheint mir das auch aus der Sicht eines von seiner Sache überzeugten Abgeordneten nicht sinnvoll, da Ihre Argumente zu den jeweiligen Fragen so immer nur einen erreichen.
Sehr geehrte Frau Janovská,
vielen Dank für Ihre Frage. Mir wiederum erscheint es an sich nicht logisch, diese Frage auf einem Portal zu beantworten, welches ich aus prinzipiellen Erwägungen nicht nutze. Dennoch will ich Ihnen und künftigen Besuchern meine Position darlegen. Grundsätzlich stelle ich die Prämisse infrage, dass abgeordnetenwatch.de "die Öffentlichkeit" sei. Um diesen Anspruch zu unterlegen, fehlt meines Erachtens schlichtweg die notwendige Legitimation. Vielmehr handelt es sich um ein privat betriebenes Internetportal, welches eben nicht von allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen frequentiert wird, sondern dessen Nutzerkreis der Selbstselektion unterliegt. Somit erscheint mir auch der Vorwurf nicht haltbar, eine Nicht-Beteiligung auf diesem Portal käme der Verweigerung des Dialogs mit der Öffentlichkeit gleich. Ich behalte mir lediglich vor, die Mittel meiner Kommunikation selbst zu wählen. Dieses Recht steht meines Erachtens jedem zu.
Selbstverständlich stehe ich den Menschen, insbesondere den Bewohnern des Freistaates Sachsen, gemäß meines Auftrags und Selbstverständnisses Rede und Antwort. Dies wird nicht zuletzt durch eine Vielzahl persönlich, per Mail oder Briefpost beantworteter Anfragen von Bürgern, Unternehmen und Vereinen belegt. Viele davon waren aufgrund ihres spezifischen Inhalts wenig geeignet, um überhaupt öffentlich diskutiert zu werden. Darüber hinaus biete ich sowohl über meine Website www.hermann-winkler.eu, auf der im Übrigen meine Positionen zu verschiedenen Themen öffentlich zugänglich sind, als auch über meine vier Europabüros in Sachsen Wege der persönlichen Kontaktaufnahme. Zu guter Letzt beteilige ich mich regelmäßig an öffentlichen Veranstaltungen und Diskussionsforen. Wer also mit mir in Austausch treten möchte, findet dazu mannigfaltige Gelegenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Hermann Winkler, MdEP