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Patrick Humke
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Frage von Alexander W. •

Frage an Patrick Humke von Alexander W. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Humke,

in Niedersachsen erprobt die AOK gemeinsam mit der Firma I3G, einer Tochtergesellschaft des Pharmakonzern Janssen-Cilag, die Integrierte Versorgung psychisch Kranker. Erstmals übernimmt damit ein gewinnorientiertes Unternehmen der Pharmabranche die Komplettversorgung von Patienten.

Ich halte dies für äußerst bedenklich und habe die Sorge, dass dieses Modell Schule macht und Pharmafirmen künftig nicht nur Medikamente bereitstellen, sondern auch darüber entscheiden, wie Kranke zu behandeln sind. Die Nachteile der Privatisierung des Gesundheitswesen sehen wir in den USA. Dort gibt es die Integrierte Versorgung ("Managed Care") bereits seit langem. Ergebnis ist, dass Ärzte ihre Patienten nicht mal über alternative und ggf. bessere Behandlungsmöglichkeiten informieren dürfen, weil Pharmaunternehmen die Vorschriften setzen.

Wie schätzen Sie diese Situation ein und wie werden Sie sich dafür einsetzen, dass in Deutschland die Profitinteressen und das Renditestreben der Pharmaindustrie nicht zu Lasten der Beratungs- und Behandlungsqualität von Patienten geht?

Ich freue mich auf Ihre Antwort! Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Woletz

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Woletz,

zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen dafür entschuldigen, dass ich Ihre Frage erst jetzt beantworte! Leider ist die Beantwortung bei mir untergegangen: zunächst, weil ich sie nicht sofort beantworten konnte, da ich im März sehr viele Vorbereitungen für das Plenum zu tätigen hatte und dann im April eine schwere Verletzung erlitten hatte, mit der ich zunächst im Krankenhaus war und sich dann die Reha-Maßnahmen anschlossen. Wie sie bei den vorangegangenen Fragen sehen können, ist es nicht meine Art, so lange mit der Beantwortung zu warten - nochmals Entschuldigung! Nun aber zur Beantwortung Ihres Statements und Fragen:

Sie sehen mich und meine Fraktion in Ihrer Kritik an Ihrer Seite. Wir haben in Niedersachsen diese integrierte Versorgung von Anfang an kritisiert und lehnen sie ab. Gesundheit ist für DIE LINKE. keine Ware sondern ein Grundrecht. Dabei sollen Profitstreben und die Fokkusierung auf einen vermeintlichen ´Partner´ - so wie es die AOK in Niedersachsen praktizieren will - ausgeschlossen sein.

DIE LINKE. steht für eine solidarische Bürgerversicherung, in der alle Menschen und Berufsgruppen beteiligt sind und ihre Beiträge zu entrichten haben. Für diese Positionen steht DIE LINKE. in allen Gliederungen und Parlamenten ein. Wir dokumentieren dieses mit einer Vielzahl an Initiativen und Aktionen und hoffen damit, die Menschen für diese Thematik zu sensibilisieren und dazu zu gewinnen, Widerstand gegen die verfehlte Sozial- und Gesundheitspoltik der Regierenden zu leisten.

Wir als auch ich werden darüber hinaus auch weiterhin für die Anerkennung alternativer Behandlungsmethoden eintreten - eine weitere Möglichkeit, die Behandlungsmethoden auf individuelle Bedarfe abzustimmen und damit die Beghandlungsqualität erhöhen zu können. Voraussetzung ist und bleibt allerdings, das unser Konzept für eine solidarische Bürgerversicherung umgesetzt werden kann und sich die Gesellschaft zumindest darauf einigen kann, dass Gesundheit keine Ware ist und nicht weiter dazu verkommen kann.

Darüber hinaus führen wir unsere Kampagne ´Gesundheit ist keine Ware´ weiter fort. Wenn Sie Interessen haben, bin ich gerne bereit, in Ihren Zusammenhängen zu dieser Thematik zu referieren.

Weitere Informationen können sie unter anderem unter den WEB-Adressen www.patrick-humke.de, www.linksfraktion-niedersachsen.de, www.linksfraktion.de oder www.die-linke.de finden.

Mit besten Grüßen

Patrick Humke, MdL