Frage an Oskar Lipp von Markus W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lipp,
mich würde interessieren, wie "Konservativismus" in der AfD verstanden und ausgelegt wird. Möglichst intakte Familien, Heimat- und Umweltschutz, Kultur- und Traditionspflege (insbesondere Dialekte), all das würde ich zu einem gesunden (und notwendigen) Konservativismus zählen. Liberaler Konservativismus wäre vielleicht besser ausgedrückt. Ich denke, dass das der Kitt ist, der eine Gesellschaft zusammenhält und stark und resistent macht.
Es gibt jedoch auch eine bornierte Form von Konservativismus. Als Beispiel nenne ich mal Edmund Stoibers Versuch vor ca. 10 Jahren, die "Nackerten" aus dem Englischen Garten zu vertreiben. Das beispielsweise würde ich als borniert bezeichnen. Etwas verbieten wollen, nur weil man selbst nichts damit anfangen kann oder weil es einen nichts bedeutet oder man es nicht versteht. Manch Altkonservativer von diesem Schlag könnte das auch an Äußerlichenkeiten festmachen. Ich etwa bin männlich und trage mein Haar lang. So manch Altkonservativer könnte sich an meinem Erscheinungsbild stören, könnte ich mir vorstellen. Dabei würde ich mich als sehr wertkonservativ bezeichnen, dem die ob genannten gesellschaftlichen Werte viel bedeuten. Meine Frage ist also, wie die AfD Konservativismus versteht. Eher als eine innere Haltung oder als Verhaltenskatalog, den man befolgen sollte.
Viele Grüße
(und unabhängig Ihrer Antwort und etwaigen Übereinstimmungen oder Gegensätzen möchte ich Ihnen meinen Respekt aussprechen, dass Sie sich schon in so jungen Jahren politisch engagieren und dafür nicht den leichten Weg gewählt haben)
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Frage. Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort.
Bei uns in der AfD wird Konservativismus als das Bewahren von den guten Dingen, wie der Gesellschaftsstruktur, der Sprache, der Tradition und der Lebensweise verstanden.
Ein sog. "Verhaltenskatalog" ist mir nicht bekannt und finde ich persönlich auch nicht zielführend. Ich selbst sehe mich, wie Sie es beschrieben haben, als sehr wertkonservativ.
Der Staat muss aber die Rahmenbedingungen so bestimmen, dass man gemeinsam friedlich und auf gegenseitigen Respekt beruhend miteinander auskommen kann. Im Moment ist dies meiner Meinung nach wegen der aktuellen politischen Lage nicht der Fall. Deswegen braucht es auch einen Politikwechsel in Bayern, den es nur mit einem starken Ergebnis für die AfD am 14. Oktober geben wird.
Vielen Dank für Ihre Frage und anerkannten Respekt.
Mit freundlichen Grüßen
Oskar Lipp