Ich gehe im Sommer in Rente, möchte aber Vollzeit weiter arbeiten in der Pflege. Warum muss ich irre viel Steuern über die Einkommenssteuer nachzahlen, wenn doch jeder in der Pflege gebraucht wird?

Sehr geehrte Frau M.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Als Pflegekraft leisten Sie einen unschätzbar wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Dafür gebührt Ihnen großer Dank. Gute Pflege braucht eine solide finanzielle Grundlage, und wir sind fest entschlossen, ein zukunftsfähiges und gerecht finanziertes Gesundheitswesen zu schaffen. Deshalb haben wir den Beitragssatz zur sozialen Pflegeversicherung moderat angehoben. Im Koalitionsvertrag haben wir festgelegt, die Pflegeversicherung von versicherungsfremden Leistungen zu entlasten. Dazu gehören beispielsweise Kosten zur Bewältigung der Corona-Pandemie oder Rentenbeiträge für pflegende Angehörige. Diese Maßnahmen halten wir nach wie vor für richtig und setzen uns weiter dafür ein.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, dass die Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten seit dem 01.01.2023 entfallen ist. Frührentner*innen können nun beliebig viel hinzuverdienen, ohne dass ihre Rente gekürzt wird. Mehr Informationen dazu finden Sie unter folgendem Link: Hinzuverdienstmöglichkeiten für Rentner*innen.

Das Einkommensteuerrecht gilt für alle Menschen unabhängig vom Alter. Es basiert auf dem Leistungsfähigkeitsprinzip, was bedeutet, dass die gleiche finanzielle bzw. wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch gleich besteuert wird. Dies gilt unabhängig von der Art der Arbeit, durch die das Einkommen erzielt wird, abgesehen von individuellen Sonderausgaben und Härtefällen. Natürlich gibt es im Alter besondere Steuerentlastungen, wie den Altersentlastungsbetrag, aber grundsätzlich unterscheidet der Steuertarif nicht nach der Art des Einkommens.

Wir wünschen Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen
Team Nouripour