Frage an Oliver Gellert von Torsten und Ines K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wir zogen vor zehn Jahren nach Spandau, weil wir glaubten, dass wir erleben könnten, dass Spandau nicht so kunstfeindlich ist, wie behauptet wurde. Wir bauten als "verdienstvolle deutsche Künstler" (Zitat Bundespräsidialamt) die Kunstlandschaft Spandau inklusive einer Mobilen Jugendkunstschule auf und arbeiteten schwerpunktmäßig im Bereich Kultureller Bildung mit Kindern aus bildungsfernen Familien unterschiedlicher Kulturen (inklusive Intensivstraftätern, Suiziderfahrenen, Ritalinkindern - und Flüchtlingen) in sozialen Brennpunkten Spandaus. Eine Brennpunktschule erhielt infolge den Titel "Starke Schule", in einer anderen konnten wir ein Unterrichtsboykott beenden helfen, Kinder und Sozialarbeiter fragen: "Wann kommt Ihr wieder?" Wir sehen sie ratlos an.
"Wir leuchten trotz dunkel." Schwarzlichttheater, Schattentheater. Spandauer und Berliner Politiker verweigern im Arbeitsbereich Kultureller Bildung in sozialen Brennpunkten ein Mindestmaß an sozialer und Planungssicherheit. Drei Arbeitspartner/Freunde starben in Spandau an Stressfolgen, Speiseröhrenkrebs, Aortenriss, Herzstillstand. Angelika Höhne/Grüne gehörte dazu.
Verfügen Sie über ausreichend Arbeitsbeziehungen, unser Problem grundlegend zu lösen? Können Sie für Kulturelle Bildungsarbeit in sozialen Brennpunkten Spandaus 2016 zumindestens 5000 Euro realisieren? Wir wollen weiter arbeiten - können.
Liebe Frau Kulick, lieber Herr Kulick, liebe*r Eck,
herzlichen Dank für ihre Frage und ihr bisheriges und großartiges Engagement für junge Menschen in Spandau und über die Bezirksgrenzen hinaus.
Ich kann ihre Frage leider nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Denn nach meinem Wissen hat Spandau so wie alle anderen Bezirke auch einen Haushalt für die Jahre 2016 & 2017 beschlossen. Inwiefern die Jugendkunstschule darin berücksichtigt wird, weiß ich nicht, da ich bisher auf diese Daten nicht zugreifen kann, da ich noch nicht Mitglied der BVV bin.
Sollte ich gewählt werden, kann ich gerne zusammen mit meinen Kolleg*innen prüfen, welche Möglichkeiten einer finanziellen Unterstützung bestehen und welche Fördermöglichkeiten es außerhalb der Bezirksfinanzierung gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Gellert