Frage an Ole Steffes von Heinrich K. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Steffes,
ich würde mich über Ihre Antworten zu den folgenden Fragen freuen:
1) Es gibt so viele christliche Parteien, dass mir die Wahl zwischen diesen schwerfällt. 2008 gab es Gespräche zwischen Ihrer Partei, der PBC, sowie der Zentrumspartei und der Christlichen Mitte, um sich zu einer einzigen Partei, der AUF-Partei zusammenzuschließen. Die PBC hat diesen Zusammenschluss abgelehnt, so dass die AUF neugegründet werden musste. Wieso hat sich die PBC hier der Zusammenarbeit mit anderen Christen verweigert? Wieso haben Sie damit zur politischen Zersplitterung der Christen in Deutschland beigetragen?
2) Wie viele Mitglieder der PBC sind zur AUF-Partei gewechselt?
3) Wo sind die programmatischen Unterschiede zwischen PBC, AUF, CM und Zentrum? Und warum sollte man Ihrer Meinung nach die PBC wählen und nicht AUF, CM oder Zentrum?
Mit freundlichen Grüßen,
Heinrich Krapalis
Sehr geehrter Herr Krapalis,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Als lang jähriges Vorstandsmitglied der PBC habe ich selber die Initiative der PBC unterstützt, ein Zusammengehen der kleinen christlichen bzw. christliche orientierten Parteien zu prüfen. Dazu hatte die PBC diese Parteien vor gut 2 Jahren, nämlich die Zentrumspartei, die ÖDP, die Christliche Mitte und verschiedene Leiter größerer Christlicher Organisationen, zu mehreren Gesprächsrunden eingeladen.
Das Ergebnis war, dass diese Initiative völlig erfolglos blieb. Wichtig ist mir, dass es nicht darum ging die anderen Parteien zu übernehmen, sondern die christlichen Kräfte politisch zu bündeln, zunächst mit offenem Ergebnis.
Als klar wurde, dass aus dieser Initiative nichts werden würde, war dieses Vorhaben eigentlich erledigt. Der damalige Vorsitzende der PBC wollte das jedoch nicht akzeptieren und hat die Gründung einer neuen Partei vorbereitet, die - salopp gesagt - von allem etwas haben sollte. Die PBC sollte dort hin "überführt" werden.
Das geschah zunächst ohne Wissen der Parteibasis und ohne Wissen von Teilen des Vorstandes und später sogar gegen die den Willen der Parteibasis. Das Vorhaben wurde auf dem entsprechenden Parteitag klar abgelehnt. In einem kurze Zeit später vom damaligen Vorstand unter Vorsitz von Dr. Weiblen angesetztem Sonderparteitag, wurde dieses Vorhaben, zunächst als Doppelmitgliedschaft getarnt, noch einmal vorgetragen und mit sehr deutlicher Mehrheit abgelehnt. Zudem wurde festgestellt, dass bei der Wahl des Bundesvorstandes Fehler vorgekommen waren (höflich ausgedrückt), so dass die Wahl des amtierenden Bundesvorstandes für ungültig erklärt wurde.
Vor dem Hintergrund, dass die Partei dem Vorhaben nicht gefolgt war, war der amtierende Vorstand nicht zur Wiederholung der Wahl angetreten. Es ist also nicht so, dass irgend jemand aus dem Amt gejagt wurde, wie hin und wieder behauptet wird. Der Vorstand ist einfach nicht wieder angetreten. Darauf hin wurde ein Vorstand gewählt, der beauftragt wurde, die PBC fortzuführen.
Völlig unverständlich hat sich dann eine kleine Gruppe von der PBC abgespalten und die AUF gegründet. Es ist also falsch, dass die PBC eine Fusion abgelehnt hat. Tatsächlich haben sich die AUF-Initiatoren von der PBC abgespalten und eine zusätzliche kleine zusätzliche neue Partei gegründet, die die Interessen der Christen vertreten soll. Lt. kürzlich erfolgter Aussagen des Spitzenkandidaten der AUF für die EU-Wahl, sind lediglich 30 Mitglieder der PBC in die AUF eingetreten. Die übrigen der ca. 370 AUF-Mitglieder kommen angabegemäß aus der ÖDP, der Zentrumspartei und sonst wo her. Die PBC hat jetzt ca. 4.000 Mitglieder und hatte von den ursprünglich über 5.000 Mitgliedern in der Amtszeit von Dr. Weiblen ca. 1.000 Mitglieder verloren. Der neu gewählte und aktuelle Vorstand hat den Mitgliederschwund stoppen können.
Die PBC vertritt eine klare christliche Politik, die die Bibel zur Basis hat. Damit ist die PBC einzigartig. Unsere Forderung ist: "Gottes Wort in Schule, Medien und Politik". Wir nutzen die Bibel als "Kompass" und bekennen uns dazu, weil wir glauben, dass die Bibel eine gute Gebrauchsanweisung für ein friedliches und erfolgreichen Zusammenleben der Menschen bietet. Mit den politischen Werten der PBC wär die aktuelle Weltwirtschaftskrise nicht passiert. Die Mitglieder der PBC kommen als verschiedenen Konfessionen. 6% katholisch 9% Bund Freier Pfingstgemeinden, 32% evangelisch (vermutlich Landeskirchen), 49% (ev.-) freikirchlich, 4% sonstige. Entsprechend offen ist die politische Gestaltung, die PBC möchte alle Christen vertreten.
Die CM ist wohl eher sehr katholisch ausgerichtet und spricht offensichtlich eher Katholiken an.
Die Richtung der AUF ist für mich nicht richtig erkennbar. Dort hat offensichtlich die Kompromissfähigkeit eine hohe Bedeutung. Dabei kann es natürlich sein, dass man mit einem liberalerem Programm Stimmen bekommt, die Frage ist jedoch um welchen Preis das geschieht. So wirbt der Bündnispartner der AUF für die EU-Wahl, die Libertas, mit nackten Frauen als Blickfänger.
Für eine Partei, die christliche Werte vertreten will, recht ungewöhnlich. Eigentlich kaum zu glauben. Es stellt sich die Frage, wie ernst es mit den Christlichen Werten gemeint ist. Aber wie gesagt: Vielleicht bekommt man damit Stimmen.
Die Zentrumspartei tritt - offensichtlich geschwächt durch AUF - nicht zur EU-Wahl an.
Ich hoffe Ihre Fragen beantwortet zu haben
Ole Steffes