Frage an Olaf Schulze von Uwe T. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Die Jagd ist nachgewiesener Maßen der Schlüssel zu klimaangepasster Forstwirtschaft. Leider sind mehrheitlich die Jäger des Landesjagdverbandes in Ihrem Wahlkreis nicht bereit die Schalenwildbestände so abzusenken, dass klimaplastische Wälder außerhalb vom Zaunschutz (nicht rechtskonform!) entstehen können. Wie wollen Sie dieses zentrale Problem im ländlichen Raum wirksam beseitigen, obwohl alle rechtlichen Rahmenbedingungen (siehe neue DVO zum LJagdG) geschaffen wurden?
Sehr geehrter Herr T.,
ich danke Ihnen für Ihre Frage. Die Landesregierung hat mit der neuen Verordnung zur Durchführung des Jagdgesetzes für das Land Brandenburg (BbgJagdDV) die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen, die Bejagung insbesondere auf das wiederkäuende Schalenwild zu intensivieren. Ich stimme Ihnen zu, dass der Waldumbau hin zu klimaplastischen Mischwäldern eine wichtige forstliche Aufgabe ist und dies unter anderem auch durch jagdliche Methoden unterstützt werden muss.
Wie Sie wissen, wurde die Jagdzeit auf Rehwild nochmals verlängert und für Rot-, Dam- und Muffelwild der Altersklasse 0-1 gilt nunmehr ein Mindestabschussplan. Wenn zudem eine erhöhte Wildschadenssituation festgestellt wird, gilt die Festsetzung von Abschussplänen für sämtliches weibliches Rot-, Dam- und Muffelwild als Mindestabschussplan. Der gesetzliche Auftrag an die Jägerinnen und Jäger im Land Brandenburg wird durch das Landesjagdgesetz klar vorgegeben. Danach ist ein artenreicher und gesunder Wildbestand in einem ausgewogenen Verhältnis zu seinen natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Insofern sollte weniger die Devise „Wald vor Wild“, sondern vielmehr „Wald und Wild“ gelten. Dies ist der Landesregierung mit der nunmehr geltenden Durchführungsverordnung nicht gelungen, auch weil ein eigentlich angekündigtes Moderationsverfahren im Jagdbeirat des Landes nicht stattgefunden hat. Ein entscheidender Punkt, welcher meines erachtens nach grundsätzlich nachzubessern ist, wie Ahnde ich die Nichteinhaltung des Mindestabschussplanes.
Um einen Ausgleich zwischen waldbaulichen Zielen und jagdlichen Anforderungen zu finden, sollten die Hegegemeinschaften gestärkt werden, um hier die notwendige Abstimmung zwischen Jagdausübungsberechtigten und Waldbesitzern herbeizuführen. Ein entscheidender Punkt, welcher meines erachtens nach grundsätzlich nachzubessern ist, wie Ahnde ich die Im Übrigen wird auch der Zaunbau im Zuge des Waldumbaus zur Verhinderung von Wildschäden durch die Richtlinie des MLUL zur Gewährung von Zuwendungen für die Förderung forstwirtschaftlicher Vorhaben insoweit gefördert, als das es sich hierbei nicht um einen Eigenjagdbezirk des Antragsstellers handeln darf.
Darüber hinaus wollen wir als CDU in Brandenburg den Landesbetrieb Forst wieder handlungsfähig und zukunftsfest machen. Den derzeit nach wie vor stattfindenden Personalabbau wollen wir mittels eines Moratoriums stoppen. Während des Moratoriums wollen wir gemeinsam mit den Gewerkschaften und der Personalvertretung eine ehrliche Aufgabenkritik durchführen. Darauf aufbauend soll ein Personalentwicklungskonzept erarbeitet werden, welches einen verlässlichen Einstellungskorridor für die kommenden Jahre festschreibt und somit auch den Auszubildenden z.B. der Waldarbeitsschule Kunsterspring eine berufliche Zukunft in Brandenburg bietet.
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Schulze