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Norbert Lammert
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Frage von Kai H. •

Frage an Norbert Lammert von Kai H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Lammert,

was wissen Sie über das Dasein eines Freiberuflers in Deutschland? In Ihrer Kritik an den Fußballergehältern jammern Sie wegen der niedrigen Politikergehälter - denen man nicht auch noch zumuten könnte die Altersvorsorge wie ein Freiberufler zu gestalten.

RAG und Evonik Industries AG, Essen
Mitglied des Aufsichtsrates
jährlich mehr als 7.000 €

Wie man ihrer Eigenauskunft entnehmen kann haben Sie ja als Politiker noch schöne Möglichkeiten nebenher zu verdienen. Gleichzeitig machen Sie in D eine Politik die Selbstständige nur schwer überhaupt in die Nähe von Politikergehälter kommen lässt. (Immenser bürokratischer Aufwand, keine große Förderung, Tragen des kompletten wirtschaftlichen Risikos - der Staat kassiert aber bei allen Umsätzen fleissig mit - ist aber null am Risiko beteiligt.) Nur mal so, das erste was ne Bank macht, wenn man sich selbstständig macht - ist den Dispo zu streichen. Ich empfinde es als Frechheit, dass Sie so tun - als wären Freiberufler Superverdiener. Sie haben von der Realität keine Ahnung - aber die Frechheit sich über ihr zu geringes Gehalt zu beklagen - obwohl bei Ihnen die Rente sicher ist.

Und jetzt meine Hauptfrage:
wie kommt es, dass Politiker immer glauben, dass das Abgeordnetenmandat eine lebenslange Berufsoption ist?

Sie sind auf Zeit gewählt. Sie kommen aus dem Volk und kehren da hin auch wieder zurück. So sieht es die Verfassung vor. Das bedeutet, das Abgeordnetenamt ist überhaupt nicht dafür gemacht - Sie auch in der Rente abzusichern - geschweige denn reich zu machen. Trotzdem hat es die Politiker und Parteienkaste geschafft sich in diesen Mandaten einzunisten und bis zur Rente - eigentlich dem Verständnis von Demokratie widrig - zu verharren. Wie sehen Sie das? Mein Demokratieverständnis und auch das der Verfassung ist das nicht.
Was ist also unverschämter: ein hohes Fußballergehalt oder Ihr Verständnis des Abgeordnetenmandates? Ich würde es gerne von Ihnen wissen.

Mit freundlichen Grüßen
Kai Hafner

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