Frage an Norbert Lammert von Friedrich A. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident,
mit großem Interesse habe ich in der Presse Ihre Kritik am Volkswagen-Konzern bzw. deren Managergehältern gelesen. Sie wurden so zitiert, dass es "eine gesellschaftspolitische Grundsatzfrage sei, wie wir mit Gleichheit und Ungleichheit umgehen". In diesem Zusammenhang möchte ich mir erlauben, Sie auf folgendes hinzuweisen.
Ich bin Steuerberater und berate u.a. eine Mandantin, die als (nachgelagerte) Subunternehmerin im Automobilbereich u.a. für den VW-Konzern und Daimler-Benz tätig ist. In diesem Zusammenhang habe ich festgestellt, dass sich die Manager der großen Automobilkonzerne dafür feiern lassen, dass ihre Konzerne Milliardengewinne einfahren, dass es aber leider Gottes offensichtlich niemanden interessiert, mit welchen Methoden diese Gewinne erzielt werden. Tatsache ist, dass die Subunternehmer durch die Gewinnmaximierunen der Konzerne in einer existenzvernichtenden Art und Weise unter Druck und letztlich ausgebeutet werden, wobei auch deren Insolvenz billigend in Kauf genommen wird. Beispielsweise werden unzweifelhaft fällige Zahlungen mit fadenscheinigen Argumenten immer wieder so lange hinausgezögert, dass dies für nachrangige, im Kern wirtschaftlich gesunde Subunternehmer letztlich zur Zahlungsunfähigkeit führen kann.
Ich denke, dass das ein Thema ist, auf das auch unsere Politiker einmal ein "Auge darauf werfen" sollten, nachdem sie nicht für das Wohl der Konzerne, sondern für alle Unternehmer und Menschen in diesem Lande Verantwortung tragen.
Wie sehen Sie das?
Mit freundlichen Grüße
Friedrich Aigner