Frage an Norbert Lammert von Fridolin M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Lammert,

ich habe gelesen, dass sie sich in der Rheinpfalz am Sonntag zum Thema Lobbyismus kritisch geäußert haben.

Wie sie sicher wissen hat der Lobbyismus in den letzten 20 Jahren drastisch zugenommen, was im Grunde nicht als schlecht anzusehen ist, da hierdurch mehr Expertise in die Gesetzgebung gelangt.

Das Problem dabei ist, wie sie richtig erklannt haben, die fehlende Transparenz aber vor allem, dass Lobbyisten wirtschaftlicher Interessen (zum Großteil Singularinteressen) ein weitaus größeres Budget zur Verfügung haben als die Vertreter gesellschaftlicher Interessen.

Dies führt langfristig dazu, dass Gemeinschaftsinteressen zunehmend in den Hintergrund rücken und sich die Bürger immer weniger mit der Gesetzgebung identifizieren können. Folge ist die schon in den letzten Jahren rasant ansteigende Politikverdrossenheit, die sich beispielweise durch eine sinkende Wahlbeteiligung äußert.

Ich arbeite bei der Initiative LobbyControl und mich würde interessieren was sie davon halten, wenn der Bundestag sich einer freiwilligen Selbstkontrolle bezügl. Lobbyismus unterwerfen würde, indem er beispielweise unsere Initiative unterstützt oder zumindest eine gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema anregt.

Mit freundlichen Grüßen
Fridolin Müller