Frage an Nils Faerber von Silke S. bezüglich Verkehr
Sehr Geehrter Herr Faerber
Sie geben in ihrem Programm an, dass sie für die Einführung von kostenlosen ÖPNV sind, ünterstützen aber gleichzeitig die Schuldenbremse. Wie lässt sich das vereinbaren?
Guten Tag!
Dies ist leider eine in der Presse oft falsch dargestellte Forderung. Die Forderung lautet nach "Modellversuch fahrscheinloser ÖPNV" - dies bedeutet nicht automatisch kostenlos: https://wiki.piratenpartei.de/NRW-Web:Wahlprogramm_Landtagswahl_NRW_2012#Modellversuch_f.C3.BCr_einen_fahrscheinlosen_.C3.96ffentlichen_Personennahverkehr_.28.C3.96PNV.29
Die Piratenpartei ist sich völlig darüber bewußt, daß ÖPNV Geld kostet und dies gegenfinanziert werden muß. Die Idee des fahrscheinlosen ÖPNV ist ähnlich wie die eines Semestertickets für Studenten - legt man die Kosten für den Betrieb auf eine breitere Basis, dann wird es für alle günstiger. Eine Idee soetwas zu erreichen wäre zum Beispiel eine kommunale Umlage, die für jeden Bürger dann gut tragbar wäre. Die Verkehrsbetriebe erhalten dadurch feste und kalkulierbare Einnahmen und die Bürger flexible Nutzungsmöglichkeiten.
Hier in Siegen kann ich sagen, daß der ÖPNV seit Einführung des Semestertickets förmlich aufgeblüht ist! Es wurde das Liniennetz und die Frequenz deutlich verbessert als auch die Ausstattung - die alten ausgedienten Busse wurden sukzessive durch deutlich modernere ersetzt. Dies alles wäre sicherlich nicht ohne das Semesterticket möglich gewesen.
Für die Studenten ist das Semesterticket auch sehr lohnenswert, da sie so zu ihrem "Arbeitsplatz" Universität auf umweltschonende und sehr kostengünstige Art und Weise anreisen können. Die Piratenpartei sieht es als erstrebenswertes Ziel an, soetwas für die gesamte Bevölkerung zu erreichen und möchte dies durch Modellversuche erproben.
Dies ist die Forderung - nicht der "kostenlose" ÖPNV, was in der Tat kaum oder nur sehr schwer durchführbar wäre.
Viele Grüße
nils faerber