Frage an Niklas Haupt von Priebs W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
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Guten Tag Herr Niklas Haupt,
ich kenne Sie zwar noch nicht persönlich, aber ich möchte Ihnen heute einige Fragen stellen,
um festzustellen, ob Sie auch die Interessen von einem noch sehr aktiven Rentner aus Langenzenn
in Zukunft vertreten werden.
1. Sind Sie bereit, sich auch für die Belange der Altersrentner einzusetzen, indem Sie auch für eine gerechte Rente, d. h. gleiche Rente für West- und Ostrentner ab 2018, stimmen.
2. Sind Sie bereit, sich dafür einzusetzen, dass künftig nicht mehr das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auf unseren Feldern eingesetzt wird, welches bereits verheerende Folgen für die natürliche Umwelt hat, so z. B. gibt es in den Fluren um Langenzenn keine Rebhühner und keine Feldlerchen mehr, welche vor 6 Jahren noch vorhanden waren. Außerdem gibt es ernst zunehmende Hinweise, dass Glyphosat auch krebserregend sein könnte.
3. Sind Sie bereit, sich dafür einzusetzen, dass weiterhin eine unkontrollierte Einbringung von Gülle aus den Großviehanlagen bzw. aus Biogasanlagen erfolgen kann, ohne dass die Folgen durch Nitrat verseuchtes Grundwasser billigend in Kauf genommen wird. Auch die Ankündigung von Mehrkosten für die Wasseraufbereitung kann nicht zu Lasten der Verbraucher gehen, sondern die Verursacher müssen dafür einstehen.
Auch ich mache beim „Aufbruch 2017“ mit – und lebe in Ihrem Wahlkreis. Bevor ich am 24. September wähle, möchte ich gerne wissen, wie Sie zu den Themen stehen, die mir und so vielen anderen wichtig sind. Bitte erklären Sie mir kurz, wie Sie und Ihre Partei sich im Falle einer Regierungsbeteiligung dazu verhalten würden.
Mit freundlichen Grüßen
W. Priebs
Werkstrasse 11, 90579 Langenzenn
Lieber Herr Priebs,
vielen Dank für Ihre Fragen an mich und entschuldigen Sie die lange Antwortdauer.
Zu Ihren Fragen:
*1. **Sind Sie bereit, sich auch für die Belange der Altersrentner einzusetzen, indem Sie auch für eine gerechte Rente, d. h. gleiche Rente für West- und Ostrentner ab 2018, stimmen.*
Wir wollen die Rentenversicherung in eine echte Erwerbstätigenversicherung umbauen: Alle Erwerbstätigen zahlen ein, auch Selbstständige, Politiker und Beamte. Die LINKEN Vorschläge sind locker finanzierbar. Österreich zeigt: in einem umlagefinanzierten System, an dem sich alle Erwerbstätigen angemessen beteiligen, sind sogar sehr viel höhere Renten möglich als hier – zukunftsfest, sicher und ohne privatwirtschaftliche Rentenabenteuer.
Wir wollen die Rentenangleichung (d. h. die Angleichung der Rentenwerte Ost und West) unter Beibehaltung der Umrechnung, bis die niedrigeren Ost-Löhne annähernd an den Westdurchschnitt angeglichen sind. Denn sonst wird die Abwanderung aus dem Osten noch zunehmen, weil niemand mehr für Mini-Löhne und spätere Mini-Renten dort arbeiten will.
Gerne können Sie hier noch weitere Informationen aus unserem Wahlprogramm
entnehmen:
https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm/ii-gute-renten-fuer-alle/
2. *Sind Sie bereit, sich dafür einzusetzen, dass künftig nicht mehr das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat auf unseren Feldern eingesetzt wird, welches bereits verheerende Folgen für die natürliche Umwelt hat, so z. B. gibt es in den Fluren um Langenzenn keine Rebhühner und keine Feldlerchen mehr, welche vor 6 Jahren noch vorhanden waren. Außerdem gibt es ernst zunehmende Hinweise, dass Glyphosat auch krebserregend sein könnte*.
Ja. DIE LINKE will als Sofortmaßnahmen die Anwendung von Glyphosat zur Vorerntebehandlung, auf öffentlichen Flächen sowie den Internethandel und Werbung verbieten. Die Widersprüche in der wissenschaftlichen Bewertung der gesundheitlichen Risiken von Glyphosat müssen ausgeräumt und nach dem Vorsorgegrundsatz bewertet werden. Alle Belastungen durch unterschiedliche Erscheinungsformen und -wege von Glyphosat inkl. handelsüblicher Beimittel für Mensch und Umwelt müssen kritisch analysiert werden. DIE LINKE spricht sich für ein transparentes Zulassungsverfahren aus.
*3. **Sind Sie bereit, sich dafür einzusetzen, dass weiterhin eine unkontrollierte Einbringung von Gülle aus den Großviehanlagen bzw. aus Biogasanlagen erfolgen kann, ohne dass die Folgen durch Nitrat verseuchtes Grundwasser billigend in Kauf genommen wird. Auch die Ankündigung von Mehrkosten für die Wasseraufbereitung kann nicht zu Lasten der Verbraucher gehen, sondern die Verursacher müssen dafür einstehen.*
Ja, wir wollen, dass keine unkontrollierte Einbringung von Gülle aus den Großviehanlagen bzw. aus Biogasanlagen zugelassen wird. Die LINKE will die Tierbestände an die regional verfügbaren Flächen anpassen, d.h. dass Gebiete mit hoher Nitratbelastung die Tierbestände abbauen müssen. Obergrenzen für die Stickstoffdüngung müssen an den Standort und an den Nährstoffbedarf der angebauten Kulturarten angepasst werden. DIE LINKE lehnt die Entsorgung überschüssiger Gülle durch den Transport in nährstoffärmere Gebiete ab und will Nährstoffverluste bei der Düngung nur mit maximal 10 % bei der betrieblichen Stoffstrombilanz anrechnen.
*Auch ich mache beim „Aufbruch 2017“ mit – und lebe in Ihrem Wahlkreis. Bevor ich am 24. September wähle, möchte ich gerne wissen, wie Sie zu den Themen stehen, die mir und so vielen anderen wichtig sind. Bitte erklären Sie mir kurz, wie Sie und Ihre Partei sich im Falle einer Regierungsbeteiligung dazu verhalten würden. *
Ich stimme mit allen Forderungen des „Aufbruch 2017“ überein und würde mich im Falle einer Regierungsbeteiligung für deren Umsetzung einsetzen. Eine ausführlichere Beschreibung meiner Positionen zu den einzelnen Forderungen kann ich Ihnen gerne per Mail schicken, sofern Sie dies wünschen und Sie mir Ihre Mailadresse zukommen lassen.
Mit besten Grüßen
Niklas Haupt