Nicole Gohlke
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DIE LINKE
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Frage von Claus E. •

Frage an Nicole Gohlke von Claus E. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Gohlke!

Was halten Sie von der Idee einer "Monetativen"?

s.u.a. de.wikipedia.org Suchbegriff "Joseph Huber (Soziologe)"

Auszug: "Joseph Huber fordert eine Reform der Geldschöpfung, weil er darin die langfristig wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung gegen gemeinwohlschädigende Spekulationsexzesse an Finanzmärkten sieht. Diese bestehe darin, die multiple Geldschöpfung durch die Banken zu beenden, um die prozyklisch überschießende Expansion und Kontraktion des Geldangebots zu unterbinden, und zu ersetzen durch eine verstetigte, an der Realwirtschaft orientierte Geldmengenpolitik [4]. Dazu müsse eine eigenständige vierte Staatsgewalt, die Monetative, neben Legislative, Exekutive und Judikative eingerichtet werden. Es käme zu einer lückenlosen Wiederherstellung der staatlichen Finanzprärogative, was das Währungsmonopol, das Steuermonopol, das vollständige Geldregal sowie den ungeschmälerten Geldschöpfungsgewinn (Seigniorage) zugunsten der öffentlichen Hand einschließt [1]."

Ich freue mich Auf Ihre Antwort!

Herzliche Grüße,

Ihr
Claus Eutin

Nicole Gohlke
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Eutin,

wir haben die "Vollgeld"-Idee von Prof. Huber und James Robertson, die von der "100%-Geld" Idee von Irving Fisher inspiriert ist, mit Interesse zur Kenntnis genommen. Ich sehe es ebenfalls als Problem an, dass sich die Giralgeldschöpfung des Geschäftsbankensystems der staatlichen Kontrolle entzieht. Die Kreditschöpfung übt einen wichtigen Einfluss auf zentrale makroökonomische Größen und Vermögenspreise aus. Die Krise hat gezeigt, dass die Geschäftsbanken mit dieser Verantwortung überfordert sind.
DIE LINKE will deshalb zum einen die privaten Banken in öffentliches Eigentum und Kontrolle überführen und den Finanzsektor insgesamt verkleinern (z.B. Beschluss des Parteivorstandes vom 3./4. Juli 2010 mit dem Titel „Auswege aus der Krise. Das linke Gegenkonzept zum Sparpaket der Bundesregierung“). Die Zentralbank soll einer demokratischen Kontrolle unterworfen werden. So äußerten sich z.B. Gregor Gysi und Oskar Lafontaine im „Memorandum für eine demokratische, freiheitliche, soziale und Frieden sichernde Europäische Union“ ( http://www.linksfraktion.de/nachrichten/memorandum-demokratische-freiheitliche-soziale-frieden-sichernde-europaeische-union/ ). DIE LINKE fordert außerdem in einem Beschluss des Parteivorstands vom 4./5.8.2012, dass „das Erpressungspotential der Finanzmärkte beseitigt werden muss (..). Das geht nur, indem die öffentlichen Haushalte von den Finanzmärkten abgekoppelt werden. Dazu ist es nötig, dass die EZB die Staaten in einem festgelegten Rahmen direkt mit Krediten versorgt (..).“

Im Ergebnis führen unsere Vorschläge dazu, dass zum einen die Geldschöpfung der Geschäftsbanken einer öffentlichen und damit demokratischen Kontrolle unterworfen wird. Außerdem erhält der Staat selbst so in einem vorgeschriebenen Rahmen die Hoheit über die Geldschöpfung zurück.

Mit freundlichen Grüßen
Nicole Gohlke

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