Frage an Nicole Eggers von Astrid M. bezüglich Soziale Sicherung
Was halten sie von der Werbung für mehr ehrenamtliche Tätigkeit?
Wäre es nicht sinnvoll, endlich dafür Werbung zu machen, dass soziale Arbeit bezahlt wird?
Im Grunde soll ja mit der unbezahlten sozialen Arbeit, Ehremamt, Reproduktionsarbeit, die Arbeit die seit jeher Frauenarbeit war weiter betrieben werden. Altersarmut ist nicht umsonst weiblich.
Wenn soziale Arbeit bezahlt würde, würden ähnlich wie beim Mindestlohn, Frauen am deutlichsten davon profitieren.
Soziale Arbeit bedeutet ja auch Fürsorgearbeit. Was uns wichtig ist bezahlen wir auch gut. Damit zeigen wir mit der unbezahlten sozialen Arbeit, dem Ehrenamt, auch deutlich wie wir, entgegen unseren Lippenbekenntnissen, tatsächlich eingestellt sind.
Was meinen Sie dazu?
Sehr geehrte Frau M.,
ich stimme Ihnen vollkommen zu!
Zwar hat die ehrenamtliche Arbeit eine lange Tradition und eine große gesellschaftliche Bedeutung, doch darf sie auf keinen Fall als Lückenstopfer für Aufgaben genutzt werden, die mit gut bezahlter, professioneller Arbeit erledigt werden sollten.
Mich macht es sehr wütend, dass Pflege-und auch Erziehungsberufe derart schlecht bezahlt werden - und dass ihnen oftmals schlechte Rahmenbedingungen zugrunde liegen.
Es ist ja nicht nur so, dass insbesondere die Pflege ein "Knochenjob" ist, Pflegeberufe sind so wichtig, nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus menschenwürdigen Aspekten. Gute Pflege braucht Qualität, Zeit und auch Hingabe.
Und ja, die soziale Arbeit muss gestärkt werden, sie muss wesentlich besser bezahlt und auch wesentlich besser anerkannt werden. In all ihren Bereichen ist sie wichtig!
Ehrenamtliche Tätigkeit darf gern als Ergänzung zu sozialer Arbeit angeboten werden, sie darf aber nicht als kostenloser Ersatz für qualifizierte Arbeit eingesetzt werden.
Herzliche Grüße,
Nicole Eggers