Frage an Nathalie Schlenzka von Thomas G. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Schlenzka,
sie sind wissenschaftliche Mitarbeiterin, studierte Politikwissenschaftlerin.
Das hört sich auf den ersten Blick nach Bildungselite an.
Was befähigt Sie, Ihrer Meinung nach, die Probleme der Masse der Bevölkerung zu erkennen, zu beschreiben und zu lösen?
Wie wollen Sie verhindern, dass immer mehr BerlinerInnen aufgrund fehlender Motivation und Perspektive sich ausreichender Bildung verweigern, in der "Hartz IV" Ecke einrichten und am "normalen" gesellschaftlichen Leben nicht mehr teilnehmen wollen und können?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Gärtner
Sehr geehrter Herr Gärtner,
vielen Dank für Ihre Fragen. Ich sehe mich in erster Linie als ein Mensch, der sich für eine transparentere, demokratischere und auf die Rechte der einzelnen Menschen gerichtete Politik in Berlin einsetzten will. Als Mutter von drei Kindern, habe ich Kontakt mit Eltern mit unterschiedlichen Hintergründen und auch in anderen Bereichen treffe ich auf Menschen mit verschiedenen Problemen und Anliegen. Es ist mir wichtiges Anliegen, dass die Politik wieder näher zu den Menschen kommt und alle Menschen in Berlin mehr Möglichkeiten erhalten politische Entscheidungen mitzugestalten. Daher habe ich mich entschieden für die Partei „UNABHÄNGIGE … für bürgernahe Demokratie“ zur Berlinwahl 2011 für das Abgeordnetenhaus zu kandidieren. Meine Ausbildung als Politologin und meine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin ist dafür eine gute Grundlage.
Was Ihre Frage nach der "fehlenden Motivation und Perspektive" für "Hartz IV" Empflänger betrifft, so denke ich, dass es wichtig ist, dass noch mehr für Kinder aus bildungsfernen Familien und mit sozialen Problemlagen gemacht werden muss. Ein Bildungs- und Teilhabepaket wie beim Jobcenter reicht nicht aus. Es darf nicht sein, dass die Chance auf Bildung bereits an der Antragsstellung scheitert, weil erst schwierige und umfassende Anträge gestellt werden müssen, die die Mehrzahl der Leute überfordert. Hier muss verwaltungstechnisch eine Vereinfachung passieren. Niedrigschwelligere Angebote sind anzubieten, die den Zugang zu Bildung, Weiterqualifizierung und Teilhabe erleichtern. Viele vom Jobcenter geforderten Weiterbildungsmaßnahmen sind Zwangsmaßnahmen, um die Statistiken zu schönen und fördern in keinster Weise die Eigenmotivation. Hier muss nach geeigneteren Wegen gesucht werden, die an den individuellen Fähigkeiten anknüpfen und somit Eigenmotivation stärken. Außerdem möchte ich mich für bessere Rahmenbedingungen im Erwerbsleben wie etwa Mindestlöhne einsetzen. Es dient nicht der Motivation zu arbeiten, sich weiterzubilden, wenn man vom seinem eigenen Lohn nicht leben kann.
Mit freundlichen Grüßen
Nathalie Schlenzka