Wie kann es sein, dass Radfahren oder Fußgänger als ökologisch bevorzugte Art der Verkehrsteilnahme nicht durch Priorisierung an Ampeln gefördert werden?
Insbesondere an Knotenpunkten wie der Haltestelle Ruhbank ist es eine Zumutung, wie lange man den Autoströmen zuschauen muss, bis man die Straße überqueren darf. Noch schlimmer: In den meisten Fällen fühlen Radfahrer und Fußgänger sich genötigt, die Straße bei Rot zu überqueren wenn die Gelegenheit sich ergibt. Das ist wenig hilfreich, diese Fortbewegungsart attraktiver zu machen.
Sehr geehrte Frau. W.
vielen Dank für Ihre Nachricht. Laut der Stuttgarter Verkehrsbehörde muss die Flüssigkeit des Autoverkehrs aufgrund der StVO gewährleistet sein. Das heißt konkret: Eine bessere Ampelschaltung für den Rad- und Fußverkehr ist nicht möglich, weil der Autoverkehr an den Ampeln (insbesondere zur Hauptverkehrszeit) abfließen muss, um die Kreuzungen bei einem möglichen Stau freizuhalten.
Die Verkehrsleitzentrale hat die Möglichkeit, den Verkehr über Ampelschaltungen zu regulieren. Allerdings ist es wohl ein größerer technischer Aufwand, Ampelschaltungen zu verändern. Deswegen hat es z.B. zwei Jahre gedauert, bis die Ampelschaltung für den Rad- und Fußverkehr auf der Hauptradroute 1 in Heslach beim Alten Feuerwehrhaus leicht verbessert wurde.
Grundsätzlich wird in Stuttgart der Stadtbahn und teils auch der Busverkehr bevorrechtigt abgewickelt. Auch deshalb warten Radfahrende manchmal sehr lange (Ruhbank und Waldeck), weil die Bahn Vorrang hat. Die Grüne Rathausfraktion kämpft nun darum, dass danach zunächst der Radverkehr Grün bekommt, nicht der Autoverkehr, allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis diese Änderung kommen wird.
Es gibt mittlerweile Ampeln (etwa an der Hauptradoute 1, bei der Tankstelle an der Böblinger Straße), an der Radfahrer*innen über eine Induktionsschleife beim Heranfahren Grün anfordern können. Allerdings ist alles in allem das Verkehrssystem so komplex, dass Änderungen an Ampelschaltungen nur langsam vorankommen.
Mit freundlichen Grüßen!
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