Frage an Monika Thamm von Holger S. bezüglich Bildung und Erziehung
Frau Thamm ,
sind Sie für Religionsunterricht in den Schulen?
Durch das Pflichtfach Werteunterricht wird der Religionsunterricht jetzt praktisch verdrängt. Was tun Sie dagegen?
MfG
H. Schaps
Sehr geehrter Herr Schaps,
zunächst meinen Dank, daß Sie über kandidatenwatch mit mir in Kontakt getreten sind. Nun zu Ihrer Frage betr. Religionsunterricht an Schulen.
Ich habe mich vehement dafür eingesetzt, daß an Berliner Schulen das Fach "Religionsunterricht" als Wahlpflichtfach in die Stundentafel aufgenommen wird. Für religiös nicht gebundene Schüler/innen bzw. deren Erziehungsberechtigte sollte wahlweise das Pflichtfach "Ethik" angeboten werden. Ich bin auch sehr dafür, daß dieses Fach in den regulären Stundenplan der Klassen eingearbeitet wird und nicht als "Randstunde" ein Schattendasein führt.
Als sog. freiwilliges Wahlfach wird "Religion" gerne auf diese Eckstunden verbannt; d.h. der Unterricht findet dann in der 7./8., wenn nicht sogar 9/10. Stunde statt. Welche/r Schüler/in sitzt aber schon gerne um 15.00 Uhr noch in der Schule? Das habe ich zu meiner Schulzeit auch nicht gerne gemacht - damit ist m.E. das Aus für das Fach "Religion vorprogrammiert. Ich möchte hinzufügen, daß dieses Fach nicht nur für die christlichen Religionen gilt, sondern auch für andere Glaubensrichtungen. Selbstverständlich ist der Unterricht in deutscher Sprache abzuhalten, auf Grundlage eines von SenSchul genehmigten Lehrplans (Curriculum) und zu den sonstigen für den Schulunterricht geltenden Vorschriften. Traditionelle Gebete können selbstverständlich in Originalsprache gelehrt werden.Falls eine Schule aufgrund geringer Schülerzahl die Stunde nicht zur Verfügung stellen kann, dann soll sie mit einer anderen Schule kooperieren. Das ist in anderen Fällen auch üblich. Als Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg habe ich den diesbezüglichen Antrag meiner Fraktion unterstützt; ich habe mich auch an der Unterschriftensammlung beteiligt. Ich habe mit den Vertretern der Kirchengemeinden im Schöneberger Norden gesprochen und werde auch weiterhin jede Gelegenheit nutzen, mich in diesem Sinne zu äußern.
Ich hoffe, ich habe die Frage für Sie umfassend beantwortet und verbleibe
mit freunlichen Grüßen
Ihre Monika Thamm